Die Hölle – Inferno (2017)

Regie: Stefan Ruzowitzky
Original-Titel: Die Hölle – Inferno
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Thriller
IMDB-Link: Die Hölle – Inferno


Mit Spannung wurde der neue Film von Oscarpreisträger Stefan Ruzowitzky erwartet. „Die Hölle“ soll ein knallharter Thriller made in Austria sein. Und es beginnt gleich mal vielversprechend: Die Taxifahrerin und Thaiboxerin Özge, die einige ungelöste Wutprobleme mit sich herumträgt, wird Augenzeugin eines bestialischen Mordes in der Wohnung gegenüber. Blöd nur, dass der Täter, der im Dunkeln bleibt, mitbekommt, dass Özge hinüberspechtelt. Der rassistische Polizist (gespielt von Tobias Moretti, der sichtlich Freude daran hat, mal das Arschloch zu sein) ist auch keine große Hilfe. Soll sie doch schauen, wo sie bleibt, notfalls zeigt man ihr halt, wie sie sich selbst verteidigen kann. Und natürlich – allmählich laufen die Dinge aus dem Ruder, und Özges Leben ist in Gefahr. Allerdings hat sie keinen Bock darauf, das Opferlamm zu sein, also packt sie selbst ordentlich mit an. Das ist auch die größte Stärke des Films neben der Milieuschilderung von Österreichern zweiter Generation: Özge ist kein Mädchen, das gerettet werden muss, sondern teil selbst kräftig aus, ohne dass aus dem Film ein Rache-Epos a la „Kill Bill“ wird. Das Setting bleibt realistisch. Gleichzeitig tappt der Film allerdings in so ziemlich jede Klischeefalle, die man sich vorstellen kann. Immer, wenn man meint: ‚Also, es wäre schon verdammt abgedroschen, wenn sie jetzt das bringen würden“, kann man schon einen Hunderter darauf verwetten, dass der Film im nächsten Moment genau das bringt. Jedes Mal. Und so ist „Die Hölle“ am Ende ein leider extrem uninspiriertes, manchmal sogar ziemlich dummes, aber nicht unspannendes Handwerksstück.


5,5
von 10 Kürbissen

(Foto: Luna Filmverleih)

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