Blue Valentine (2010)

Regie: Derek Cianfrance
Original-Titel: Blue Valentine
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Drama
IMDB-Link: Blue Valentine


Derek Cianfrance macht interessante Filme. Das lässt sich nach „Blue Valentine“ und „The Place Beyond the Pines“ schon sagen, und auch wenn er bei „The Light Between Oceans“ zu sehr in den Schmalztopf gegriffen hat, so ist er dennoch ein visuell und erzählerisch sehr starker und eigener Filmemacher, den ich auch in den nächsten Jahren intensiv auf dem Radar haben werde. Mit „Blue Valentine“ hatte er jedenfalls seinen ersten großen Erfolg. Michelle Williams und Ryan Gosling spielen darin ein Ehepaar, dem die Liebe abhanden gekommen ist. So etwas passiert. Und auch wenn die Anbahnung noch so romantisch und leidenschaftlich ist und zu Ukulele-Klängen getanzt wird, irgendwann ist eben die Luft draußen, und wenn dann zwei Menschen zusammen sind, die außer Ukulele und Tanz nicht viel verbindet, kann es eben nicht nur mühsam, sondern auch ziemlich schmerzhaft werden. „Bad Valentine“ ist die Antithese zu Rom-Coms und Feelgood-Filmen. Ein Paar, das sich diesen Film gemeinsam ansieht, muss schon sehr gefestigt sein. Als Single atmet man beim Ansehen vielleicht kurz durch, dass man es nicht selbst ist, der solche Agonien durchleiden muss – nur um im nächsten Moment frustriert zu sein, weil man nicht einmal einen Partner braucht, um sich so scheiße zu fühlen wie die beiden Eheleute im Film. Alles sehr schwierig. Ein Film, der viel vom Zuseher abverlangt und nicht mit hochprozentigem Alkohol und Schlaftabletten in Griffweite konsumiert werden sollte. Wenn man aber in der richtigen Stimmung dafür ist (zB weil man eine Stunde vorher noch „La La Land“ gesehen hat und eine Packung Gummibärchen geöffnet hat, während man einen motivierenden Spruch aus dem letzten Glückskeks liest), ist „Blue Valentine“ sehr gut gemachtes Erzählkino mit großartigen darstellerischen Leistungen, einem tollen Drehbuch und sehr lebensnahen Dialogen und Szenen. Ansehen auf eigene Gefahr.


7,5
von 10 Kürbissen

4 Kommentare

  1. Gfreit mi narrisch, dass du üba den Füm schreibst !!! I hob den domois im Kino gsegn – und danoch meina Freindin gsogt : du i hob mi grod frisch verliabt, in den Ryan… Fir mi is des ane der ehrlichstn Liabesgschichtn, die ma je gsegn hot. Oba mochts eich kane Surgn, mei Freindin hob i trotzdem gheirat.

    Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s