Regie: Kevin Smith
Original-Titel: Clerks
Erscheinungsjahr: 1994
Genre: Komödie, Satire
IMDB-Link: Clerks
Kevin Smith ist eine sehr sympathische Figur im Hollywood-Betrieb. Er macht einfach sein Ding. Ob es nun eine bissige Abrechnung mit Religion und Fanatismus („Dogma“) ist oder eine romantische Beziehungskomödie rund um Pornos („Zack and Miri Make a Porno“) – bei Kevin Smith darf man sich immer auf ein bisschen Anarchie einstellen. Bei seinem Debütfilm „Clerks“ war er gerade mal 24 Jahre alt. Um den Film zu drehen und das Budget von 27.000 Dollar zu stemmen, verkaufte er sogar seine Comic-Sammlung. Und was macht man nun, wenn man einen Langfilm mit einem absurd geringen Budget von 27.000 Dollar drehen möchte? Genau – man reduziert die Handlungsorte auf ein absolutes Minimum und verzichtet auf rasante Action, sondern lässt lieber mal die liebevoll-verpeilten Figuren frei nach Schnauze reden. Und das sind in erster Linie mal die beiden Freunde Dante und Randal. Dante arbeitet in einem Convenience Store, plagt sich gerade mit seiner Gefühlswelt herum, die ihn zwischen seiner aktuellen Freundin Veronica und seiner Verflossenen Caitlin, die, wie er aus einer Zeitung erfahren hat, heiraten wird, hin und her schießt und eigentlich lieber mit seinen Freunden Hockey spielen möchte als eine zusätzliche ungeplante Schicht im Shop herunterzureißen. Randal, ein Slacker, wie er im Buche steht, ist … nun ja … anwesend (aber auch nicht immer) in der Videothek nebenan. Eigentlich sollte er dort arbeiten, aber lieber hängt er im Store von Dante herum und gibt seine Lebensweisheiten zum Besten, die nicht immer hilfreich sind. Und das ist es dann auch. Das ist der Film. Gedreht in körnigem Schwarz-Weiß mit viel Improvisation, absurden Dialogen und teils noch absurderen Handlungen (ich sage nur: Sex auf dem Klo und die ungeahnten Konsequenzen daraus) ist „Clerks“ ein wirklich unterhaltsamer Film ohne Handlung. Manche Stellen sind dadurch vielleicht auch ein bisschen zäh – aber keine Sorge: Der nächste zum Brüllen komische Dialog, vorgetragen mit einer entwaffnenden schulterzuckenden Gleichgültigkeit, ist keine Minute entfernt. Durchaus nachvollziehbar, wie es „Clerks“ zum Kultfilm bringen konnte, der das Hundertfache seines Budgets eingespielt hat. Was jetzt in Anbetracht des Budgets auch dramatischer klingt, als es ist.
7,0
von 10 Kürbissen
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