Regie: Miguel Alexandre
Original-Titel: Arthur & Claire
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Drama, Komödie
IMDB-Link: Arthur & Claire
Man kennt das ja: Beim Sterben kommt immer etwas dazwischen. So geht’s Arthur Schlesinger (Josef Hader), der nach Amsterdam gekommen ist, um sich am folgenden Tag in einer Klinik ein Spritzerl setzen zu lassen. Da freut man sich am letzten Abend des Lebens auf das g’schmackige Filetsteak im Nobelhotel, aber nicht mal kurz vor der ewigen Ruhe hat man seine Ruhe, denn aus dem Nachbarzimmer ertönt recht laut etwas, das Arthur nur mit Mühe als Musik erkennen kann. Also wird mal ordentlich an die Tür gehämmert, und es öffnet die adrette Niederländerin Claire (Hannah Hoekstra), die einen recht abwesenden Eindruck macht. Der Grund dafür wird recht schnell klar, als Arthur das Glas mit den Schlaftabletten erspäht. Und weil’s ja nicht sein kann, dass ihm da jemand das Sterben vorwegnimmt, schüttet er nach einigem Hin und Her eben jene in die Toilette: Der Auftakt zu einer Tragikomödie, in der sich die beiden Hauptfiguren eher unwillig, aber doch mit gewisser Neugier aufeinander beim gemeinsamen Fallenlassen ins Amsterdamer Nachtleben kennenlernen. Das ist zwar sehr charmant, allerdings krankt es bei „Arthur & Claire“ von Miguel Alexandre nicht nur beim hustenden Hauptprotagonisten, sondern auch zeitweise an der Motivation der Figuren. Manchmal tun sie Dinge, weil das Drehbuch (Mitwirkender daran: His Holyness Hader Himself) es verlangt, aber nicht, weil es in den Figuren selbst tatsächlich so angelegt wäre. Dadurch kommt ein recht vorhersehbarer, dank einiger guter Momente und einer spürbaren Chemie zwischen Hader und Hoekstra aber dennoch sehenswerter Film. Ein Feelgoodmovie übers Sterben. Bekommt man auch nicht alle Tage zu Gesicht.
6,0
von 10 Kürbissen
(Foto: Filmladen Filmverleih)