Wuthering Heights – Emily Brontës Sturmhöhe (2011)

Regie: Andrea Arnold
Original-Titel: Wuthering Heights
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Drama, Historienfilm, Liebesfilm
IMDB-Link: Wuthering Heights


Emily Brontës Roman „Sturmhöhe“ ist ein Klassiker der britischen Literatur. Wikipedia listet nicht weniger als 19 Verfilmungen des Stoffs auf. Andrea Arnolds Film aus dem Jahr 2011 ist eine der jüngsten Adaptionen. Wieder im 4:3-Bildformat gedreht, bindet sie die berühmte Liebes- und Leidensgeschichte von Heathcliff und Catherine in fast schon stoische Landschaftsaufnahmen ein. Das Moor um Wuthering Heights bildet eine raue Kulisse für diese zarten Gefühle, die man oft nur aus Andeutungen erahnt. Arnolds „Wuthering Heights“ ist ein stiller, meditativer Film, auch das Drama kommt hier auf leisen Sohlen und ohne pompöse Hintergrundmusik daher. Das verlangt den Darstellerinnen und Darstellern (Shannon Beer und Kaya Scodelario als Catherine, Solomon Glave und James Howson als Heathcliff) ein sehr subtiles Spiel ab, das alle vier bravourös meistern. Überhaupt sind die Besetzungen von Heathcliff hervorzuheben. Nicht nur optisch sind sich Glave und Howson sehr ähnlich, sondern auch in Gestik und Mimik, in ihren fragenden Blicken, sodass man tatsächlich vergisst, dass es sich um zwei unterschiedliche Personen handelt, die den jugendlichen und den jungen erwachsenen Heathcliff spielen. Die optische Ähnlichkeit ist bei Beer und Scodelario zwar nicht mehr so gegeben, doch auch die beiden bemühen sich nach Kräften, einen einzigen Charakter aus ihren beiden Persönlichkeiten zu machen. Das einzige Manko, das der Film in meinen Augen hat, ist, dass er zeitweise doch etwas zäh ist, dass die gewollte Subtilität eben auch zu Lasten des Spannungsbogens geht. Um die gesamte Spieldauer von zwei Stunden konzentriert bei der Stange zu bleiben, bedarf es auch der einen oder anderen Willensanstrengung. Trotzdem: Bilder und Darsteller machen aus „Wuthering Heights“ für mich einen sehr sehenswerten Film.

(Dieser Film ist als Reiseetappe # 65 Teil meiner Filmreisechallenge 2018. Mehr darüber hier.)

 


7,5
von 10 Kürbissen

7 Kommentare

  1. Auch wenn mich der Film bzw. die Geschichte -selbst nach der 50ten Verfilmung – nicht ansprechen werden, ist dein Artikel sehr schön geschrieben und absolut lesenswert.

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  2. Also ich hab das Buch damals geradezu verschlungen und meiner Meinung nach war Emily von den drei Brontë Schwestern die talentierteste. Um eine der zahlreichen Verfilmungen hab ich bisher einen weiten Bogen gemacht weil ich nicht weiß wie die ans Buch herankommen wollen aber deine Review ist so gut geschrieben, dass ich jetzt direkt Lust auf eine Sichtung bekommen hab😉

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    1. Auch wenn wir vom Werk unterschiedlich begeistert sind, hat uns zumindest der Schreibhandwerker hier überzeugt. Ist doch auch ein schöner Konsens.

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  3. Ich danke euch beiden sehr herzlich für eure netten Worte. :-) Ich muss gestehen, dass ich bislang noch nichts von den Brontë-Schwestern gelesen habe – eine ziemliche Lücke, die ich irgendwann sicherlich schließen werde. Inwieweit die Adaption also wirklich werksgetreu ist und jene überzeugen kann, die die Vorlage kennen, kann ich damit (noch) nicht sagen.

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