Girl (2018)

Regie: Lukas Dhont
Original-Titel: Girl
Erscheinungsjahr: 2018
Genre: Drama
IMDB-Link: Girl


Da wirst zum Schwammerl: Da haut si da Kirbis mitm Schluaf vom leiwandn Le Füm-Blog in den Kinosoi, und wos passiert: Da Schluaf mocht auf amoi an auf seriös und Hochdeitsch, und da Kirbis fongt o, so an deppatn Pseudo-Dialekt außezhaun. Ols ob a nur a anziga Wappla so noch da Goschn redn tatat. A vakeade Wöd. Wos fir a Schmarrn. Und warum mocht da Kirbis den Bledsinn? Weil a amoi des schene Wort Zumpfal im Blog untabringa woit. A gscheida Depp.

(Bist du gelähmt, das ist anstrengend – ich ziehe meinen Hut vorm Schluaf und Wauzi, die das all die Jahre durchgezogen haben.) Jedenfalls spielt das besagte Zumpfal in Lukas Dhonts Film „Girl“ eine wichtige Rolle. Das hängt nämlich an der hübschen 16-jährigen Lara. Und die hat früher einmal Victor geheißen. Transgender ist man/frau, wenn die eigene Geschlechtsidentität von dem abweicht, was man an Merkmalen von Mutter Natur mitbekommen hat. Und ich kann mir gar nicht vorstellen, was für ein unglaublicher Druck das für Betroffene sein muss. Glücklicherweise leben wir in einer modernen, aufgeklärten Zeit. Okay, nach einem kurzen Blick auf die derzeitige Regierung in Österreich muss ich das wieder zurücknehmen. Jedenfalls leben wir in einer Zeit, in der eine Anpassung der Geschlechtsmerkmale an die geschlechtliche Identität möglich ist – auch wenn die Behandlung mit Hormonen und einer anschließenden Operation zeitintensiv und riskant ist. Aber Lara beschreitet diesen Weg, unterstützt von ihrem allein erziehenden Vater, ihren Lehrern an der neuen Tanzschule, zum größten Teil auch ihren Mitschülerinnen und natürlich von den Ärzten und Psychologen. Dieser Schritt, den sie setzt, ist ein gewaltiger, der von Zweifeln begleitet wird. Nicht an der Frage, ob sie tatsächlich eine Frau ist und die Merkmale einer Frau haben möchte, sondern am Gelingen. Es kann ihr nicht schnell genug gehen. Überhaupt wirkt sie verbissen. Auch Ballerina möchte sie werden. Das Problem: Ohne eine entsprechende Ausbildung seit der Kindheit droht auch das große Talent, das sie mitbringt, nicht zu reichen. Das gibt dann blutige Füße, wie wir sie schon in „Black Swan“ gesehen haben. Ballett ist Selbstkasteiung für Fortgeschrittene. Die Tatsache, dass die Fortschritte, die sie erzielt – ob beim Ballett oder ihrer Geschlechtsanpassung – in ihren Augen nicht ausreichen, lässt die Jugendliche gefährlich nah am Abgrund balancieren.

Lukas Dhont macht mit seinem Film „Girl“ sehr viel richtig. Zum Einen ist die Besetzung ein echter Coup. Denn der Schauspieler Victor Polster (definitiv nicht verwandt mit Toni Polster) haut eine Leistung heraus, die eigentlich mit sämtlichen Preisen und Ehrungen überschüttet werden müsste. Er spielt in diesem Film nicht das Mädchen, er ist das Mädchen. Gestik, Mimik, Körperhaltung – hier stimmt einfach alles zusammen. Mit einer körperlichen Wucht nimmt er den Zuseher gefangen, und selbst das Tanzen bekommt er auf einem Niveau hin, dass man nur staunen kann. Auch stellt sich etwas, was mich anfangs irritiert hat, im Nachhinein als kluge Entscheidung Dhonts heraus: Der (weitgehende) Verzicht auf soziale Ausgrenzung Laras. Im Gegenteil: So ziemlich jeder geht mit ihr um, als wäre ihr Weg das Normalste der Welt. Nur in einer Szene bröckelt diese Fassade plötzlich – was Lara wie den Zuseher gleichermaßen unerwartet in die Magengrube trifft. Aber durch den Wegfall einer Mitleid erregenden Ausgrenzung fokussiert der Film voll und ganz auf die Probleme, die Lara mit sich selbst hat. Allerdings hätte der Film letztendlich etwas weniger Tanzszenen vertragen und noch etwas mehr Interaktion Laras mit ihrer Umwelt. Da bleibt dann doch ein bisschen Potential liegen.

 


7,5
von 10 Kürbissen

3 Kommentare

  1. Jo, do schau her, des FÜMGMIAS probiats in da neichn Wödsproch, dem Weanarischn ! I geb da gern a poa Nochhüfestund… Weu Zumpfal, na bittschen, des is jo no des hoamlosaste, do gibts no vü leiwondare, wia Eiweisslolli, Fotznhobl, Brunzstangl, Gaudizopfn, Jungfernpracka, Lötkoibn, Bluadwuascht, Speibkobra, Donnerluntn undsoweida. Und damitst di glei no bessa auskennst : zum ondan Stickl sogt ma no Schwonzgarasch, Fickpotschn, Softlodn, Einflugschneisn, Brunzbuschn, Pudadosn, Mökmaschin, Bärngruft, Sardinenbüxn undsoweida.

    Eigentlich miassat ma jo an HAXN-FÜMBLOG mochn, des tatat eischlogn wia a Sexbombn – weu des Schweinische ziagt jo imma. Hot scho da Mäcki dö Sade gwusst, die oide Sau.

    Gefällt 1 Person

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