Regie: Noah Baumbach
Original-Titel: The Meyerowitz Stories (New and Selected)
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Komödie, Drama
IMDB-Link: The Meyerowitz Stories (New and Selected)
Adam Sandler kann schauspielen. Was man seit „Punch Drunk Love“ von Paul Thomas Anderson vielleicht schon ahnte, wurde mit „The Meyerowitz Stories (New and Selected)“ von Noah Baumbach 2017 Gewissheit. Gebt dem Mann einfach eine Rolle, in der er seinen Dackelblick zielbringend einsetzen kann – und das Ding läuft. Wenn auch noch ein fatalistischer Ben Stiller, ein stoisch-komischer Dustin Hoffman, eine überspannte Emma Thompson und eine depressive Elizabeth Marvel zur Seite stehen, ist erstens das Patchwork komplett und zweitens das Ergebnis komischer als es klingt. Eigentlich handelt „The Meyerowitz Stories“ von nicht viel. In einer jüdischen Familie, die vom dominanten Vater (Hoffman), einem Künstler, dem nie die Anerkennung zuteil wurde, die er sich selbst gewünscht hätte, dominiert wird, versuchen die beiden Söhne (Sandler und Stiller) sowie die Tochter (Marvel), ihren eigenen Weg zu finden – was angesichts der langen Schatten, die der Vater wirft, nicht so einfach ist. Eigentlich plätschert der Film so vor sich hin, ohne wirklich zu zünden. Gleichzeitig ist das Geschehen aufgrund der klug geschriebenen und gut gespielten Figuren zu jedem Zeitpunkt interessant. Was irgendwie auch die Quintessenz von Noah Baumbach-Filmen beschreibt. Vielleicht hätte man sich eine stringentere Geschichte gewünscht, eine festere Hand in der Figurenführung – aber ganz ehrlich: Das Leben ist nun mal ein zuweilen zäh fließendes Ding, das hauptsächlich durch unsere Neurosen aufgepeppt wird. Und diese Stimmung fängt Noah Baumbach – mal wieder – sehr gut ein. Fazit: Es lohnt sich definitiv, da mal einen Blick hineinzuwerfen, vor allem, wenn man Sandler bislang nur aus den halblustigen bis gar nicht lustigen überdrehten Komödien kennt, mit denen er hauptsächlich seine Kohle gescheffelt hat.
7,0
von 10 Kürbissen