The Intruder (2020)

Regie: Natalia Meta
Original-Titel: El prófugo
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Drama, Thriller, Horror
IMDB-Link: El prófugo


Argentinier machen schon interessante Filme, wie ich auf diversen Festivals mittlerweile feststellen durfte. Filme, die sich einer klaren Genre-Definition entziehen und gerne schwarzen Humor mit Psychothriller- oder Horror-Sujets vereinen. „El prófugo“ von Natalia Meta reiht sich hier wunderbar ein. Die Synchronsprecherin und Chorsängerin Inés (Érica Rivas) macht eine dramatische Erfahrung und scheint in sich seltsame Geräusche zu tragen, die sich recht störend auswirken auf ihre Arbeit. Die überspannte Mutter, die kurzerhand bei ihr in der Wohnung einzieht, trägt nicht wirklich viel Positives zur Situation bei. Einzig ihre neue Bekanntschaft Alberto, der die Orgel im Konzertsaal stimmt, scheint ihr etwas Halt zu geben. Doch schon bald verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Und was ist die wahre Bedrohung für Inés? Natalia Meta vermeidet es fast schon zwanghaft, Antworten zu geben oder zumindest anzudeuten. Bis zur letzten Einstellung bleibt die Haupthandlung im Unklaren. Das reduziert aber nicht das Vergnügen der Sichtung. Geschickt hält die Regisseurin in ihrem zweiten Langfilm die Zuseher bei Laune, indem sie humorvolle Einlagen mit Momenten diffuser Bedrohung abwechselt. Am Ende ist man vielleicht keinen Deut schlauer, aber wurde zumindest eineinhalb Stunden lang gut unterhalten. Und das ist doch schon mal was. Ein durchaus sehenswerter erster Viennale-Film, der noch Luft nach oben lässt, mich aber schon mal gut in Festival-Stimmung gebracht hat. So kann’s weitergehen.


6,0
von 10 Kürbissen

(Foto: (c) Viennale)

2 Kommentare

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