Regie: Carine Tardieu
Original-Titel: Ôtez-moi d’un doute
Erscheinungsjahr: 2017
Genre: Drama, Liebesfilm, Rom-Com
IMDB-Link: Ôtez-moi d’un doute
Und der Rosamunde-Pilcher-Award für den schnulzigsten Filmtitel 2017 geht an … *trommelwirbel* … „Eine bretonische Liebe“ von Carine Tardieu – der im Original natürlich anders heißt, aber der deutsche Filmverleih hat mal wieder ganze Arbeit geleistet, um das Heer von 60jährigen frankophilen Kaffeekranztanten ins Kino zu locken. Der Kürbis eures Vertrauens musste den Film zuhause auf der Couch nachholen. Und ich darf gleich mal Entwarnung geben: Der Film ist nicht mal halb so schnulzig, wie es der Titel suggeriert. Denn eigentlich geht es weniger um die Liebe, auch wenn die eine Rolle spielt, sondern mehr um Familie mit und ohne Blutsverwandtschaft. Denn der stoische Bombenentschärfer Erwan (François Damiens), der kurz davor steht, Großvater zu werden, erfährt, dass sein Vater gar nicht sein leiblicher Vater ist. Also macht er sich auf die Suche. Und wie so oft findet man auf der Suche selten das, wonach man eigentlich gesucht hat, sondern alles Mögliche. „Eine bretonische Liebe“ ist ein leichtfüßiger, durch und durch französischer Film, der von guten Darstellerinnern (wie Cécile de France und Alice de Lencquesaing) und Darstellern (allen voran André Wilms und Guy Marchand als Väter) getragen wird, und der vielleicht an manchen Stellen ein bisschen gar vorhersehbar ist, aber dennoch in sich stimmig wirkt. Allein Comic Relief Didier (Estéban), der vertrottelte Assistent von Erwan, passt nicht so ganz ins Bild und verhagelt einem einige Szenen, ehe er zum Ende hin dann doch ein bisschen ernster genommen wird. Insgesamt macht der Film mehr richtig als falsch, und die schöne bretonische Landschaft als Kulisse ist auch nie verkehrt. Lange hängenbleiben wird „Eine bretonische Liebe“ aber eher nicht, dazu ist er dann doch zu leichtgewichtig.

6,0 Kürbisse
(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)