Ein Kartenspiel (1896)

Regie: Georges Méliès
Original-Titel: Une partie de cartes
Erscheinungsjahr: 1896
Genre: Kurzfilm
IMDB-Link: Une partie des cartes


Es war der 22. März 1895, als die Brüder Lumière mit der ersten Vorführung des Films „Arbeiter verlassen die Lumière-Werke“ den Bildern das Laufen lernten. Einer, der diese neue Technik mit Begeisterung aufnahm, war der Zauberkünstler und Filmpionier Georges Mélìes, der mit Die Reise zum Mond ein sehr frühes Meisterwerk der Science Fiction drehte. Zunächst aber musste er sich mit dem neuen cinematografischen Verfahren vertraut machen – was seine erste Fingerübung „Ein Kartenspiel“ aus dem Jahr 1896 noch recht ungelenk erscheinen lässt. In dem einminütigen Kurzfilm geschieht nicht viel. Drei Männer spielen Karten, die Kellnerin bringt ihnen Getränke, sie lachen und freuen sich. Man kann dieses frühe Werk des Films durchaus mit einer über 100 Jahre alten Flasche Wein vergleichen: Auch diese kann man heute, wenn gut gelagert, durchaus noch trinken, doch einen wirklichen Genuss ziehen wohl nur die geeichten und hartgesottenen Mägen daraus. Gleichzeitig aber ist man voller Ehrfurcht über dieses historische Erzeugnis, das 125 Jahre der Geschichte überdauert hat und Zeugnis gibt von einer Epoche, die nicht einmal mehr unsere Urgroßväter und -mütter miterlebt haben. Und was Georges Méliès betrifft: Der gab schon kurz nach seinem Regiedebüt richtig Gas und lotete das neue Medium dank seiner Kreativität und magischen Tricks komplett neu aus. „Ein Kartenspiel“ ist so etwas wie das erste Räuspern, ehe man zum großen Gesang ansetzt.


4,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

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