Regie: Torquil Jones
Original-Titel: 14 Peaks: Nothing is Impossible
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Dokumentation
IMDB-Link: 14 Peaks: Nothing is Impossible
Über 8.000 Metern Seehöhe beginnt die sogenannte Todeszone. Der Sauerstoff ist so dünn, dass das Atmen schwer fällt, und wem die Kräfte verlassen oder wer von einem Wetterumschwung überrascht wird, kann sich eigentlich schon darauf einstellen, oben am Berg zu bleiben. Auf einen 8.000er zu klettern, ist purer Wahnsinn und ein Spiel mit dem Tod. Auf alle 14 8.000er zu klettern, ist komplett irre. Und das alles in nur wenigen Monaten zu schaffen, ein Fall für die Geschlossene. Aber Grenzen sind da, um überwunden zu werden, das denkt sich jedenfalls der nepalesische Extrembergsteiger Nirmal Purja, der mit seinem waghalsigen Projekt, die 14 höchsten Berge der Welt alle innerhalb von 7 Monaten zu besteigen (der bisherige Weltrekord lag bei 7 Jahren, um das einmal einzuordnen), die lange nepalesische Bergsteigertradition, ohne der die Besteigung der 8.000er gar nicht erst möglich gewesen wäre, in den Geschichtsbüchern verewigen möchte. Nirmal Purja ist schon ein verrückter Hund – und noch verrückter müssen eigentlich seine Begleiter sein, die sich auf diesen Irrsinn einlassen. „14 Gipfel“ steigt dieser Pionierleistung sozusagen nach, zeichnet die Gipfelstürme in eindrucksvollen Bildern nach und berichtet von den Schwierigkeiten, die sich nicht nur aufgrund von Wind und Wetter und Höhenkrankheit ergeben, sondern manchmal auch schlicht organisatorischer oder bürokratischer Natur sind. Nirmal Purja kommt dabei gar nicht mal so sympathisch weg – er ist ein Besessener, ein Getriebener, aber auch einer, der dem großen Ruhm nacheifert. Das macht seine Leistung aber nicht weniger spektakulär. Was man an dem Film über sein abenteuerliches Projekt aber kritisieren kann, ist, dass er gehetzt wirkt. Von Gipfel zu Gipfel, und plötzlich verlieren sie in der Aufzählung, wenn einer nach dem anderen richtiggehend abgearbeitet wird, ihre Faszination und ihren Schrecken. Eine Mini-Serie mit 14 Folgen wäre wohl geeigneter gewesen, um diesen irren Weg nachzuzeichnen und dabei die Würde der Berge zu bewahren.

6,5 Kürbisse
(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)