Der höllische Kessel (1903)

Regie: Georges Méliès
Original-Titel: Le chaudron infernal
Erscheinungsjahr: 1903
Genre: Kurzfilm, Horror
IMDB-Link: Le chaudron infernal


Der heutige Georges Méliès-Film, der auf diesem Blog vorgestellt wird, ist ein handkolorierter Horrorfilm aus dem Jahr 1903. Ein wohliger Schauer war immer schon Bestandteil der Unterhaltung, ob in Literatur, im Theater oder eben dann im Medium Film. Und wenn man solche Tricks im Ärmel hat wie Georges Méliès, der gelernte Zauberkünstler, kann man das frühe, noch nicht an das Kino gewöhnte Publikum ordentlich erschrecken. In diesem Kurzfilm treiben zwei Teufel ihr Unwesen. Arme, unschuldige Menschen werden in einen Kessel gestopft und bei lebendigem Leibe verbrannt. Doch damit nicht genug – nach einem dämonischen Spruch steigen die Seelen der Verstorbenen empor, ehe auch diese von den böswilligen Teufeln endgültig verbrannt werden. Ja, das alles ist natürlich herrlich naiv und unschuldig. Aber man kann sich schon vorstellen, welchen Schrecken die Bilder vor fast 120 Jahren beim Publikum erzeugt haben. Das große Plus dieses Werks von Méliès ist die aufwendige und bunte Handkoloration. Eindrucksvoll stechen die beiden Teufelsköpfe in tiefstem Rot aus dem Hintergrund hervor. Die Teufel selbst tanzen in Türkis – ein sehr frühes Foreshadowing auf die Lage in der österreichischen Politik mehr als ein Jahrhundert später? Aber ich schweife ab. „Der höllische Kessel“ kann auch heute noch gut unterhalten, und mit einer Laufzeit von unter 2 Minuten ist er eigentlich der perfekte Film für unsere ADHS-geschädigte Gesellschaft. So etwas geht sich auch schnell mal auf dem Handy aus.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

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