Regie: Tanya Wexler
Original-Titel: Jolt
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Action
IMDB-Link: Jolt
Kate Beckinsale scheint die Rolle der Vampirin Selene aus der Underworld-Filmreihe so verinnerlicht zu haben, dass sie selbst nicht mehr altert. Oder sie hat sich mal mit Paul Rudd und Keanu Reeves kurzgeschlossen und nach deren Geheimnis gefragt. Möglicherweise hat auch die moderne Kosmetik ihre Finger im Spiel. Wie auch immer – kurz vor ihrem 50. Geburtstag haut sie einen Actionfilm raus, den auch eine 20jährige nicht knackiger hätte spielen können. „Jolt“ von Tanya Wexler ist so etwas wie die weibliche Form von „Crank“. Während sich Jason Statham regelmäßige Adrenalinstöße verpassen musste, um nicht abzunippeln, ist die Figur der Lindy gegensätzlich gedacht: Immer, wenn sie einen Adrenalinschub bekommt bzw. sich über etwas aufregt, wird sie zur absoluten Furie und haut alles kurz und klein. Fast könnte man meinen, Lindy wäre der Urtyp einer Wienerin. Wobei wir ja weniger handgreiflich werden, sondern lieber in uns hineingranteln. Zu viel Action ist nicht die Sache der Wienerinnen und Wiener. Vielleicht wäre eine Wiener Version von „Jolt“ auch unterhaltsamer gewesen. Denn auch versucht wird, Humor unterzubringen, ist dieser leider maßlos aufgesetzt und wirkt zu gewollt und damit deplatziert. Die Action selbst hat man auch schon oft so gesehen, und die Story kann man im besten Fall als konfus bezeichnen. Da muss man schon alle Augen inklusive Hühneraugen zudrücken, um intellektuell einigermaßen unfallfrei durchs Geschehen zu kommen. Dazu kommt pseudo-coole Musik, also genau die Art von Musik, von denen alte Säcke wie ich glauben, dass sie von hippen Jugendlichen gehört wird (verwendet man das Wort „hip“ überhaupt noch?), von denen diese fehlgeleiteten Versuche, sich an der Jugend anzubiedern, höchstens mit einem milden Lächeln quittiert wird. Immerhin Kate Beckinsale sieht gut aus, aber das passt auch zu einem Film, der sich „Style over Substance“ als oberste Maxime ins Heft geschrieben hat.

3,0 Kürbisse
(Bildzitat: Foto von Simon Varsano, Quelle http://www.imdb.com)