Rom-Com

Zack and Miri Make a Porno (2008)

Regie: Kevin Smith
Original-Titel: Zack and Miri Make a Porno
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Rom-Com, Komödie
IMDB-Link: Zack and Miri Make a Porno


Wenn ein Film zu „Wynona’s Big Brown Beaver“ von Primus beginnt, weiß man gleich einmal, wie hoch bzw. tief die Niveaulatte für die folgenden 1,5 Stunden hängt. Ein kurzer Blick auf den Regisseur, und der versierte Film-Aficionado kennt sich aus: Kevin Smith. König der herzhaft-zotigen Slacker-Komödien. „Dogma“ war so etwas wie ein stilistischer Ausreißer, aber auch dort wurde nicht immer mit Engelszungen gesprochen. Der Autor der New Jersey-Filme, in denen er als Silent Bob neben dem von Jason Mewes gespielten Jay wiederkehrende Auftritte pflegt, hat eben ein Herz für das Derbe. Mit Seth Rogen in einer der beiden Hauptrollen in „Zack and Miri Make a Porno“ findet er einen kongenialen Weggefährten, dem nichts fremd ist, was unter der Gürtellinie liegt. Überraschender ist da schon die Beteiligung von Elizabeth Banks in der zweiten Hauptrolle, aber auch die zeigt keine Berührungsängste mit dem Smith’schen Humor. Die Ausgangslage: Zack und Miri sind seit Jahren gut befreundet und wohnen zusammen, haben aber gröbere Geldnöte. Als ihnen Strom und Wasser abgedreht wird und ihnen zweiteres sprichwörtlich bis zum Hals steht, gehen sie den Weg aller Verzweifelten: Sie schütteln ihre Würde ab, die sich ohnehin nicht monetarisieren lässt, und entschließen sich, für Geld Sex zu haben. Ein Porno soll die Finanzmisere beenden. Mit einer rasch engagierten Chaos-Truppe in einem gemieteten, leider baufälligen Schuppen werden die ersten Takes zu „Star Whores“ gedreht, doch es kommt, man kann es schon erahnen, alles natürlich ganz anders als erhofft. Das Schlimmstmögliche passiert ihnen: Sie entdecken ihre Gefühle füreinander. „Zack and Miri Make a Porno“ ist, wenn man es genau betrachtet, eine klassische Rom-Com und folgt penibel den in diesem Genre üblichen Mustern. Durch den groben Humor ist das vielleicht kein Film, den man mit seiner Großmutter ansehen sollte, aber subtrahiert man alle Witze über Sex und Körperausscheidungen, bekommt man eine klassische Screwball-Komödie serviert. (Allerdings als Kurzfilm.) Man muss schon in der richtigen Stimmung sein, um mit den Zoten mitzugehen, aber dann ist der Film überraschend warmherzig und ein durchaus solider Genre-Vertreter.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: © 2022 Universal Studios and Amblin Entertainment, Quelle http://www.imdb.com)

Selbst ist die Braut (2009)

Regie: Anne Fletcher
Original-Titel: The Proposal
Erscheinungsjahr: 2009
Genre: Rom-Com
IMDB-Link: The Proposal


Kaum ein Komödiensujet ist älter als das Thema „Paar wider Willen“. So ziemlich jede Screwball-Komödie bezieht ihren Stoff aus diesem Topos. In diesem Fall erwischt es Sandra Bullock und Ryan Reynolds, die in „Selbst ist die Braut“ von Anne Fletcher weniger durch das Schicksal, sondern eher durch einen sehr egoistischen Boss-Move zusammenfinden müssen. Die Verlagsleiterin Margaret hat nämlich ein Problem: Das Visum der gebürtigen Kanadierin läuft in Kürze aus, sodass sie New York verlassen und ihren tollen Job (toll für sie, weniger für ihre Angestellten) aufgeben muss. Doch die Lösung für das Problem klopft schon an der Tür, denn sie hat ihren Assistenten Andrew fest in der Hand. Es wird geheiratet, oder er kann sich seine Zukunft in der Verlagsbranche abschreiben. (Hier bekommt das Thema „sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz“ eine komplett neue Dimension.) Andrew ist wenig begeistert, aber noch weniger begeistert ihn die Aussicht, einen anderen Job suchen zu müssen, also macht er gute Miene zum guten Spiel. Ein Wochenendtrip zur Familie in Alaska soll das junge Glück besiegeln bzw. zumindest für ein ausreichendes Kennenlernen sorgen, sodass man sich den investigativen Fragen der Einwanderungsbehörde stellen kann, ohne gleich a) nach Kanada und b) ins Gefängnis zu müssen. Anne Fletchers Komödie ist ein ziemliches Leichtgewicht, auch wenn man mal wohlwollend der Komödie willen über die schon erwähnte sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz hinwegsieht. Sandra Bullock und Ryan Reynolds machen ihre Sache ordentlich und haben auch eine überraschend gute Chemie miteinander. Allerdings ist man beim Klischee-Bingo leider sehr schnell bei einem „Bingo!“ – es wird einfach abgearbeitet, was man in diesem Genre erwarten kann. Manches davon ist dynamischer und charmanter in Szene gesetzt als anderswo, manches auch ein wenig uninspiriert und müde, das Grundproblem ist aber immer das Gleiche: All das hat man in anderen Settings und mit anderer Besetzung schon x-fach gesehen.


5,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Eve und der letzte Gentleman (1999)

Regie: Hugh Wilson
Original-Titel: Blast from the Past
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Rom-Com, Liebesfilm
IMDB-Link: Blast from the Past


Ich bin halt ein alter Romantiker. Wenn ein junger Herr mit guten Manieren auftaucht, sagen wir mal, von Brendan Fraser gespielt, und er öffnet einer junger Dame wie Alicia Silverstone galant die Türen, dann freue ich mich einfach darüber, dass Werte wie Respekt und Anstand hochgehalten werden. Auch beim Porno warte ich immer darauf, dass am Ende geheiratet wird, aber ich sage euch: Dieses Genre ist sowas von enttäuschend! Also lieber bei der Rom-Com bleiben, und in diesem Genre ist „Eve und der letzte Gentleman“ ein durchaus gelungener Beitrag, der vielleicht ein wenig Patina angesetzt hat in den letzten 23 Jahren, aber hey, wer nicht? Allein die Story ist schon entzückend: Als ein Jet nach einem Unfall auf sein Haus knallt, geht der leicht neurotische Wissenschaftler Calvin Webber (Christopher Walken) mit seiner Ehefrau (Sissy Spacek) in den Luftschutzkeller, und weil er vom Jet nichts weiß, sondern glaubt, dass die Sowjets eine Atombombe über L.A. gezündet hätten, bleibt das Ehepaar 35 Jahre lang abgeschottet von der Außenwelt da unten. Als ihr Sohn Adam (eben Brendan Fraser) sozusagen das Licht der Welt erblickt, da er losgeschickt wird, um neue Vorräte zu kaufen, und auf die kesse Eve (Alicia Silverstone) stößt, wirkt er nicht nur wie aus der Zeit gefallen, sondern ist dies wortwörtlich. Wie gesagt, fast ein Vierteljahrhundert nach Erscheinen des Films wirken manche Gags schon etwas angestaubt, und doch hat der Film seine Momente und kann auch heute noch gut unterhalten, was auch an der gut aufgelegten Besetzung liegt. Gute Screwball-Komödien sterben eben nie aus.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: © 1999 New Line Cinema, Quelle http://www.imdb.com)

Verwünscht (2007)

Regie: Kevin Lima
Original-Titel: Enchanted
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Komödie, Fantasy, Rom-Com
IMDB-Link: Enchanted


Es konnte ja nur eine Frage der Zeit sein, bis Disney einen Meta-Film über Disney-Märchen auf die Leinwand bringen würde. In „Verwünscht“ schlüpft Amy Adams in die Rolle einer naiven Disney-Prinzessin, die von ihrer bösen Schwiegermutter in spe auf eine Reise ohne Wiederkehr geschickt wird – von der zauberhaften Zeichentrickwelt ins heutige New York. Und schon rasch stellt sie fest, dass Drachen, Oger und anderes Getier nicht das größte Übel darstellen, dem man begegnen kann. Nein, der misogyne Großstadtmensch ist es, und dabei trifft sie noch nicht einmal auf Woody Allen, sondern auf einen eigentlich recht charmanten, aber bindungsunwilligen Scheidungsanwalt, gespielt von „McDreamy“ Patrick McDempsey. Dieser bekommt die singende Prinzessin eher unfreiwillig, aber sehr zur Freude seiner kleinen Tochter an die Backe, und ritterlich steht er der verwirrten jungen Dame zur Seite. Das wiederum gefällt seiner Freundin (Idina Menzel) nicht. Die Probleme werden verschärft durch einen debilen Prinzen, der seiner verlorengegangenen Prinzessin wagemutig, aber planlos hinterherspringt, und schließlich der Stiefmutter selbst, die sich nicht auf ihr Personal verlassen kann, sondern am Ende alles selbst in die Hand nehmen muss, um dafür zu sorgen, dass es sich endgültig ausgeträllert hat für die Schöne. Soweit, so traditionell Disney. Was aber „Verwünscht“ hervorragend macht, ist die augenzwinkernde Selbstironie, mit der diese traditionellen Bilder unterlaufen werden. Klar, Shrek macht das derber und konsequenter, aber man muss die unaufgeregte Leichtigkeit loben, mit der Disney seine eigenen Themen durch den Kakao zieht. Und Amy Adams ist zuckersüß. Habe ich schon mal erwähnt, dass die Dame längst überfällig für einen Oscar ist? Wahrscheinlich schon ca. siebzehnmal hier, aber einmal mehr schadet nicht.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: © Disney, Quelle http://www.imdb.com)

Teuflisch (2000)

Regie: Harold Ramis
Original-Titel: Bedazzled
Erscheinungsjahr: 2000
Genre: Komödie, Fantasy, Rom-Com
IMDB-Link: Bedazzled


„Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will, und stets das Gute schafft“. So sprach Mephisto in Goethes Faust, und ganz ehrlich: Dass man dieses Zitat nicht in die deutsche Synchronisation von Harold Ramis‘ „Teuflisch“ übernommen hat, ist ein großes Versäumnis. Denn wie passend wäre es gewesen, das der von Liz Hurley gespielten Teufelin in den Mund zu legen, die dem sozial unterentwickelten Elliot Richards (Brendan Fraser) die Seele abluchsen möchte durch die Erfüllung von sieben Wünschen, ein wahrer Teufelspakt eben. Die Wünsche drehen sich um die Eroberung der adretten Arbeitskollegin Alison (Frances O’Connor), doch stets steckt der Teufel, nun ja, im Detail. Da wir uns im trittfesten Genre der romantisch-fantastischen Komödie bewegen und Harold Ramis nicht dafür bekannt war, die Welt brennen sehen zu wollen, kann man sich entspannt zurücklehnen und die Teufelin ihre Arbeit machen lassen – am Ende wird schon alles positiv ausgehen, das Gute eben geschaffen sein. Der Weg dahin ist sehr vergnüglich, und auch wenn der Film schon ein klein wenig angestaubt wirkt und Liz Hurley wirklich nicht gut spielen kann (sie macht das durch ihre Schmolllippen wieder wett), so ist er durch seinen altbackenen Charme und die witzigen Szenen der beinahe geglückten Wunscherfüllungen dennoch jederzeit einen Re-Watch wert.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

10 Dinge, die ich an dir hasse (1999)

Regie: Gil Junger
Original-Titel: 10 Things I Hate About You
Erscheinungsjahr: 1999
Genre: Komödie, Rom-Com, Liebesfilm
IMDB-Link: 10 Things I Hate About You


Es gibt Stoffe, die sind für die Ewigkeit gemacht. Der gute, alte William Shakepeare hat gleich eine ganze Reihe davon für die Nachwelt abgeliefert. Alle Verfilmungen von Shakespeare-Stoffen zu sehen, wäre eine Lebensaufgabe. Wie zeitlos die Geschichten sind, zeigt sich auch daran, dass die meisten Stoffe ohne Probleme in die heutige Zeit übertragen werden können und dort auch noch wunderbar funktionieren. Wie am Beispiel des Stücks „Der Widerspenstigen Zähmung“, das mit Julia Stiles und Heath Ledger in den Hauptrollen als „10 Dinge, die ich an dir hasse“ schlicht an eine amerikanische High School transferiert wurde. Wer aber fürchtet, dass hier nun Teenager altbackene Verse deklamieren (obwohl auch das funktionieren kann, wie beispielsweise Baz Luhrmanns „Romeo und Julia“ beweist), kann beruhigt sein – lediglich der Handlungsrahmen ist Shakespeare, der ganze Rest vom Typus „freche Teenie-Komödie der 90er“. Temporeich und mit viel Gespür für Witz und Timing inszeniert Gil Junger das zunächst monetär indizierte Werben des Slackers Patrick Verona um die feministische, auf Krawall gebürstete Anwaltstochter Kat, die wiederum Druck von ihrer jüngeren Schwester bekommt, denn die darf nicht zum Abschlussball, wenn die an amourösen Verwicklungen so gut wie gar nicht interessierte Kat nicht ebenfalls ein Date aufweisen kann. Natürlich rückt der geschäftliche Aspekt des Buhlens bald in den Hintergrund, schwebt aber wie ein Damoklesschwert über allen Beteiligten. „10 Dinge, die ich an dir hasse“ ist ein gutes Beispiel, wie man Figuren witzig und mit Marotten zeichnen kann, ohne sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Man merkt den Respekt vor der Vorlage und vor den Protagonisten. Gleichzeitig schafft der Film es aber, etwas komplett Eigenständiges zu sein. Dazu haben Ledger und Stiles eine wirklich gute Chemie miteinander. Ein Film, der auch fast ein Vierteljahrhundert nach seinem Erscheinen nichts von seinem Unterhaltungswert eingebüßt hat.


7,5 Kürbisse

(Bildzitat: © 1999 – Touchstone Pictures, Quelle http://www.imdb.com)

My Big Fat Greek Wedding – Hochzeit auf griechisch (2002)

Regie: Joel Zwick
Original-Titel: My Big Fat Greek Wedding
Erscheinungsjahr: 2002
Genre: Komödie, Rom-Com
IMDB-Link: My Big Fat Greek Wedding


Klischee olé! Doch wenn man Drehbuchautorin und Hauptdarstellerin Nia Vardalos Glauben schenken kann, dann ist diese Geschichte einer verliebten griechischen jungen Frau aus stockkonservativem Haus und ihrem künftigen Ehemann, der so ungriechisch ist, wie sich das der Papa in seinen schlimmsten Albträumen nicht vorstellen konnte, (so ähnlich) tatsächlich passiert. Die Produktionsgeschichte zu „My Big Fat Greek Wedding“ ist Stoff für Hollywood für sich: Nia Vardalos brachte ihre Liebesgeschichte als Ein-Personen-Stück ins Theater, wo es rasch zu einem Erfolg wurde und unter anderem von Rita Wilson gesehen wurde. Die zerrte ihren Gemahlen, der auf den Namen Tom Hanks hört, ins Theater, und beide waren so begeistert, dass sie daraus einen Kinofilm machten. Und da niemand besser für die Hauptrolle geeignet war als diejenige, der diese Geschichte widerfahren ist, verpflichteten sie Vardalos gleich auch für die Darstellung der aufgeweckten, leicht schusseligen Toula, die mehr mit ihrer eigenen Familie zu kämpfen hat als damit, das Herz ihres Auserwählten zu erobern. Das Ergebnis all dieser Bemühungen ist eine warmherzige und stellenweise sehr lustigen Komödie über interkulturelle Missverständnisse und das Aufeinanderprallen von Werten und Lebensarten, die auf den ersten Blick so gar nicht zusammenpassen wollen. Natürlich ist das alles ein bisschen überspitzt dargestellt, und Bonuspunkte für die Vermeidung allzu offensichtlicher Klischeefallen gibt es definitiv keine, aber das ist fast egal, wenn die Gags richtig zünden und man mit der grundsympathischen Toula mitfiebert, ob es ihr doch noch gelingt, ihrer verbohrten Familie den ungewünschten Schwiegersohn schmackhaft zu machen.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Palm Springs (2020)

Regie: Max Barbakow
Original-Titel: Palm Springs
Erscheinungsjahr: 2020
Genre: Rom-Com, Fantasy
IMDB-Link: Palm Springs


Die gute alte Zeitschleifengeschichte. Zu Perfektion gebracht in Und täglich grüßt das Murmeltier, als Bill Murray als zynischer Wetterfrosch so lange den gleichen beschissenen Tag erleben musste, bis er Andie McDowells Herz gewinnen konnte. So ähnlich geht’s in „Palm Springs“ auch Nyles (Andy Samberg). An seiner Situation sind immerhin zwei Dinge positiv: 1. dass der tausendfach wiederholte Tag ausgerechnet eine Hochzeit ist, zu der er geladen ist – will heißen: gutes Essen und Alkohol bis zum Abwinken. Und 2. zieht er – eher unabsichtlich – die Brautjungfer Sarah (Cristin Milioti) in seine Zeitschleifenwelt hinein. Die ist anfangs nicht so glücklich darüber, jeden Tag den gleichen Tag aufs Neue erleben zu müssen. Aber irgendwann arrangiert man sich miteinander, denn zu zweit lässt sich die Ewigkeit immer noch leichter ertragen als allein. Doch wie schon die Fantastischen Vier philosophiert haben: Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht. Wir sind hier im Genre der fantastischen Rom-Com, also braucht es noch etliche Verwicklungen, Missverständnisse und Bekenntnisse bis zur finalen Katharsis. Der Weg dahin ist unterhaltsam und sympathisch gespielt gezeichnet. Und selbst wenn das Thema der Zeitschleifen cineastisch in der Vergangenheit schon arg ausgelutscht wurde, ist der Zugang in „Palm Springs“ immerhin erfrischend genug, um den Zuseher bei Laune zu halten. Klar, Originalitätspunkte gibt es dafür keine, aber der Film macht Spaß und ist nett anzusehen. Und: Der Film zeigt mitunter die besten Luftmatratzen der Filmgeschichte. Ich will so eine verdammte Pizzamatratze für meinen nächsten Italienurlaub haben!


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Wie angelt man sich einen Millionär? (1953)

Regie: Jean Negulesco
Original-Titel: How to Marry a Millionaire
Erscheinungsjahr: 1953
Genre: Rom-Com
IMDB-Link: How to Marry a Millionaire


Wie schön, dass es Karriereziele gibt. Die ambitionierte Dame von Welt kann zum Beispiel Staatsanwältin werden. Oder Chirurgin. Oder Pilotin. Vielleicht auch Staatspräsidentin oder CEO eines multinationalen Konzerns. Oder reich heiraten. In den 50ern scheint dies der einfachste Weg zur beruflichen Erfüllung gewesen zu sein, wenn man nach Regisseur Jean Negolesco bzw. Nunnally Johnson, der neben der Filmmusik auch das Drehbuch zu „Wie angelt man sich einen Millionär?“ geschrieben hat, geht. Und so werfen sich die mittellosen Fotomodelle Schatze (Lauren Bacall), Pola (Marilyn Monroe) und Loco (Betty Grable) in Schale, um betuchte Herren zu bezirzen, sie in den Stand der Ehe zu führen. Alter egal, Kontostand aber nicht. Und natürlich führen die amourösen Bemühungen zu reichlich Verwirrung und Slapstick-Komik. Neben einer kühl berechnenden Lauren Bacall gehört die Aufmerksamkeit vor allem Marilyn Monroe. Ihre Pola ist ohne Brille blind wie ein Maulwurf aber gleichzeitig zu eitel, diese in Anwesenheit potentieller Heiratskandidaten aufzusetzen. Monroe spielt dieses eitle Mädchen mit einer entzückenden Naivität und stiehlt ihren renommierten Kolleginnen und Kollegen so gut wie jede Szene. Die Story selbst nimmt ihre erwartbaren Wendungen – wirklich überrascht ist wohl nur Steinzeit Junior, wenn er nach 10.000 Jahren aus dem Eis aufgetaut wird und mit „Wie angelt man sich einen Millionär?“ zum ersten Mal in seinem Leben einen Film sieht. Aber gut, für gelungene Mindfuck-Momente sind andere Filme zuständig. In Negolescos Rom-Com geht es nur um unschuldige Unterhaltung, die kurzweilig und mit Verve vorgetragen wird. Soll nichts Schlimmeres passieren. Immerhin ist das Rollenbild der Frau ein spannendes Zeitdokument. Ob wir heutzutage wirklich entscheidend weiter sind, darüber lässt sich natürlich diskutieren.


6,5 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)

Sechs Tage, sieben Nächte (1998)

Regie: Ivan Reitman
Original-Titel: Six Days Seven Nights
Erscheinungsjahr: 1998
Genre: Rom-Com, Abenteuerfilm
IMDB-Link: Six Days Seven Nights


Die 90er. Anne Heche war die Freundin von Ellen DeGeneres, David Schwimmer versuchte, sich als Schauspieler zu profilieren, aber egal, was er machte, er war einfach nur Ross aus „Friends“, schlüpfrige Witze standen in Rom-Coms an der Tagesordnung, und Harrison Ford war alt, aber immer noch fit genug, um oberkörperfrei Actionszenen drehen zu können – ein Umstand, an dem sich in den vergangenen 20 Jahren eigentlich nichts geändert hat, außer, dass er heutzutage das Hemd lieber zugeknöpft lässt. Unter der Regie des bewährten Ivan Reitman entstand mit „Sechs Tage, sieben Nächte“ ein Film, auf den man ständig vergisst, wenn man ihn aber wieder mal durch Zufall sieht, hat man aber doch jede Menge Spaß damit und ordnet ihn unter Guilty Pleasures ein. Im Kern lässt sich das Ganze zusammenfassen als „neurotische, verlobte Großstädterin bruchlandet mit mürrischem Trunkenbold auf einsamer Insel ohne Handyempfang und verliebt sich zwangsweise in ihn, da die einzig anderen Love Interest-Optionen aus schlecht gelaunten und schwer bewaffneten Piraten bestehen“. Ach ja, und in einem Nebenstrang darf David Schwimmer als hysterischer Verlobter mit Busenfetisch beweisen, warum er immer nur Ross aus „Friends“ geblieben ist. Nein, ein Meisterwerk ist dieser Film nicht, aber dank Heche und Ford, die irgendwie eine spannende Chemie miteinander haben, und des exotischen Settings und einiger launiger Sprüche unterhält der Film auch heute noch gut. Die beste Einsame-Insel-Lovestory bleibt aber jene von Tom Hanks und Wilson.


6,0 Kürbisse

(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)