Regie: Sylvester Stallone
Original-Titel: Rocky II
Erscheinungsjahr: 1979
Genre: Sportfilm, Drama
IMDB-Link: Rocky II
„Rocky II“ führt die Geschichte des ersten Films nahtlos fort. Er setzt ein, als die beiden schwer ramponierten Gegner Rocky Balboa und Apollo Creed im Krankenhaus gefahren werden. Das Adrenalin vom Kampf pulsiert noch rot blinkend im Körper, also zettelt Creed gleich mal einen kleinen Beef mit Rocky an, denn dass ihn dieser Amateur vor den Augen der Welt so vermöbelt hat (auch wenn Creed als Punktesieger Weltmeister blieb), kratzt am Ego. Rocky selbst will eigentlich nur seine Ruhe haben. Immerhin weiß er nun, dass er mithalten kann. Aber jetzt zählen erst einmal die Spaziergänge mit Adrian, die in einen Heiratsantrag münden (mit einem Tiger als Zeugen und ersten geladenen Gast) und schließlich in eine Hochzeit und Schwangerschaft. Das Familienglück wäre komplett, wenn nicht Rocky, der gutherzige Straßenproll, irgendwann einmal im Leben gelernt hätte, mit Geld anders umzugehen, als es für dubiose Halbkriminelle aus armen Schuldnern herauszuprügeln. Aber er macht halt den Fehler, den viele machen, die unverhofft zu etwas Kohle kommen: Er lebt nach dem George Best-Motto. „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und schnelle Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.“ Gut, Alkohol ist nicht Rockys Problem, aber er ist trotzdem schon bald pleite und muss wieder kleinere Brötchen backen. Kurzfristig findet er eine Anstellung im Schlachthaus, in dem auch sein Schwager Paulie arbeitet. In der Zwischenzeit plant der immer noch geladene Apollo Creed einen Rückkampf – und Rocky, der Kämpfer in Geldnöten, kann eigentlich gar nicht ausschlagen, auch wenn Adrian damit gar nicht einverstanden ist. Zudem kommt es kurz vor dem entscheidenden Kampf bei der Geburt des Nachwuchses noch zu Komplikationen. Auch wenn „Rocky II“ einiges richtig macht, in dem der Film vor allem seinem Hauptcharakter treu bleibt, der einfach keinen Dunst vom Leben der Reichen und Schönen hat, aber hier wäre etwas weniger Drama, Baby, Drama besser gewesen. Die Handlung ist teils schon sehr klischeehaft und vorhersehbar. Immerhin findet der Film auch immer wieder ruhigere Zwischentöne – immer dann, wenn er sich auf die unbeholfenen Versuche Rockys, seiner Adrian ein schönes Leben zu ermöglichen, konzentriert. Insofern hat auch die Fortsetzung ihre guten Momente. Der Endkampf ist dramatisch und visuell ansprechend inszeniert, auch wenn mir persönlich das Ende dann doch etwas zu viel des Guten war.
6,0
von 10 Kürbissen