Regie: David Fincher
Original-Titel: Alien³
Erscheinungsjahr: 1992
Genre: Horror, Science Fiction
IMDB-Link: Alien³
Blasphemie! Sakrileg! Häresie! Da stellt sich der Filmkürbis, der Ahnungslose, hin und behauptet, dass „Alien³“ besser wäre als „Aliens – Die Rückkehr“! Wie? Was? Knüpft ihn auf, den Ketzer! Oder werft ihn dem Hunde-Xenomorph zum Fraß vor, der dafür sorgt, dass die Schwerverbrecher, die in der Strafkolonie ihre lebenslange Haft verbüßen, diese vorzeitig beenden dürfen. Aber jetzt mal ehrlich: Warum kommt der dritte Alien-Film unter der Regie von David Fincher, später ein gefeierter Meister seines Fachs, nur auf eine IMDB-Durchschnittsbewertung von 6,4? Liegt es an Sigourney Weavers rasiertem Kopf? (Ich persönlich finde ja, dass ihr der sehr gut steht. Ripley war ohnehin immer Bad-Ass.) Oder an der Tatsache, dass Charles Dance mal ausnahmsweise einen von den Guten (bzw. um korrekt zu sein: einen von den Besseren oder Nicht-ganz-so-Schlechten) spielen darf? Oder eben am Alien selbst, das sich nun vorzugsweise auf vier Beinen fortbewegt, allerdings den gleichen Appetit zeigt wie seine zweibeinigen Kollegen aus den ersten Filmen? Denn wenn man sich auf den Film einlässt, bietet der noch mehr Nervenkitzel als der ebenfalls exzellente Vorgänger, eine noch düsterere Atmosphäre, kluge soziale Betrachtungen über diese Gesellschaft von Ausgestoßenen, die sich wie ein Kult, wie eine Religion organisieren, und einen bitteren Fatalismus, den sich nicht einmal die ersten beiden Filme getraut haben. Jeder Alien-Film hat eine andere Tonalität, einen anderen Fokus, und David Finchers Zugang, den Stoff als dystopischen Thriller in Endzeit-Atmosphäre anzugehen, kann ich ohne zu zögern folgen. Die Reihe hätte mit diesem Film auch gut beendet sein können. Es wäre ein würdiger Schlusspunkt gewesen.

8,5 Kürbisse
(Bildzitat: © 1992 Twentieth Century Fox. All Rights Reserved, Quelle http://www.imdb.com)