Regie: Eric Brevig
Original-Titel: Journey to the Center of the Earth
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Abenteuerfilm, Science Fiction
IMDB-Link: Journey to the Center of the Earth
Ich musste 40 Jahre alt werden, um zu checken, dass Brandon Fraser trotz seiner kanadischen Staatsbürgerschaft nie in der 90er-Serie „Ein Mountie in Chicago“ mitspielte, obwohl ich sowohl Brandon Fraser als Darsteller sehr mag und viele seiner Filme kenne als auch die Serie damals mit Genuss sah. Dieser peinliche Fauxpas beruht darauf, dass die Hauptfigur in der Fernsehserie Benton Fraser hieß, aber eben nicht von Brandon Fraser, sondern von Paul Gross gespielt wurde. Nach diesem peinlichen Bekenntnis werfen wir nun aber einen Blick auf „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ – sehr frei interpretiert nach dem berühmten Roman von Jules Verne. Brandon Fraser war Ende der 90er und in den 00er-Jahren the shit. Mit lausbübischem Charme ausgestattet warf er sich altägyptischen Mumien entgegen, überlebte in „Eve und der letzte Gentleman“ eine vermeintliche Apokalypse, legte sich mit dem Teufel persönlich an und drang in Eric Brevigs Film von 2008 bis ins Erdinnere vor – in Begleitung seines Neffen (Josh Hutcherson, der später in der Tribute von Panem-Reihe als Peeta bekannt werden sollte) und einer scharfen Bergführerin (Anita Briem, die nie so richtig bekannt werden sollte). Es gibt da diesen wunderbaren Fernsehsender mit dem Namen Syfy, der neben einigen modernen Klassikern der Science Fiction-Fernsehgeschichte auch billige Katastrophenfilme mit hundsmiserablen Special Effects und noch schlechteren Darsteller:innen im Programm hat, die Trash-Aficionados bestens bedienen. Dieser Film bekäme dort seinen verdienten Platz im Sonntagnachmittagsprogramm. Ja, Brandon Frasers Charme funktioniert auch hier, und für die fantasievolle, aber völlig unlogische Welt im Erdinneren kann der Film nichts, da muss man sich schon an Jules Verne halten, aber der Film ist einfach in vielerlei Hinsicht dumm und uninspiriert und wirkt, wie von der Stange gedreht. Die Spezialeffekte sehen für einen Film, für den ein Special Effects-Künstler verantwortlich zeichnet, erstaunlich schwach aus. Vor allem der überdimensionierte Tyrannosaurus Rex im großen Finale ist dermaßen lächerlich CGI-animiert, dass man sich fragen kann, wie eine solche Evolutionsvolte rückwärts von Jurassic Park ausgehend überhaupt möglich sein kann. Als Trash-Fest ist „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ eine Perle, und wenn man mit dieser Erwartungshaltung an die Sichtung begibt, hat man auch viel Spaß. Qualitativ gut ist aber etwas anderes.

3,0 Kürbisse
(Bildzitat: Quelle http://www.imdb.com)