Regie: Mark Mylod
Original-Titel: What’s Your Number?
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Rom-Com
IMDB-Link: What’s Your Number?
Es ist doch fast immer so: Wenn Hollywood Komödien mit „schlüpfrigen“, also sexuell konnotierten Themen drehen will, kommt am Ende ein Film dabei heraus, der mehr über die Prüderie der Traumfabrik aussagt als über tatsächliches zwischenmenschliches Begehren. „Der perfekte Ex“ von Mark Mylod (der vergangenes Jahr mit The Menu gezeigt hat, dass er es besser kann) ist ein wunderbares Beispiel für dieses Problem. Hier macht sich eine überspannte Tussi (Anna Faris, deren Filmographie sich zum größten Teil mit einer Auflistung der am schlechtesten bewerteten Filme auf IMDB deckt) komplett fertig, weil sie nach der Lektüre von Frauenmagazinen, diesem ewigen Quell der Wahrheit, wie auch immer zum Schluss kommt, dass sie den zwanzigsten Mann, mit dem sie Sex hat, auch heiraten muss. Ihr Problem: Da sie es, wie halt viele junge Menschen, die letzten Jahre schon hat krachen lassen, kommt sie bereits auf diese ominöse Zahl von zwanzig Männern. Die Lösung des Dilemmas: Einer ihrer Ex-Freunde muss zum künftigen Gemahl werden. Ihr dabei zur Seite steht der attraktive Nachbar Colin (Chris Evans), der selbst körperlich recht aktiv zugange ist, was die Legion an Super-Models, die aus seinem Apartment kommt, bezeugt. Und auch wenn er eine Miss World nach der anderen datet: Er möchte sich nicht binden. Als Gegenleistung dafür, dass er sich vor diesem Schrecken bindungswilliger, attraktiver junger Damen in Allys (so der Name der überspannten Tussi mit den zwanzig Ex-Sex-Partnern) Wohnung verstecken kann, hilft er ihr dabei, eben jene vergangenen Gspusis ausfindig zu machen, denn Allys Meinung nach verbirgt sich hinter einem dieser Frösche doch noch ein Traumprinz, den sie damals einfach übersehen hat. Der Rest der Story läuft routiniert und komplett überraschungsfrei auf der erwartbaren Schiene dahin, und das Einzige, was einem heutzutage gelegentlich die Augenbraue heben lässt, ist die Besetzung und damit verbunden die Erkenntnis, dass hier Captain America nach einigen seiner Co-Avengers und Captain Spock sucht (Anthony Mackie, Martin Freeman, Chris Pratt und Zachary Quinto). Thanos hätte sich gewundert. Unterhaltsamer wird der Film dadurch aber auch nicht, zumal – und da sind wir wieder bei den einleitenden Worten – über Sex zwar gerne geredet wird, man ihn dann aber doch verschämt versteckt und durch die absurde Prämisse zu etwas ruchbar Unmoralischem macht. Ein Film für Katholiken und alle, die es noch werden wollen.

3,0 Kürbisse
(Bildzitat: Foto von Claire Folger – © 2011 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved , Quelle http://www.imdb.com)