Regie: Alberto Vázquez
Original-Titel: Unicorn Wars
Erscheinungsjahr: 2022
Genre: Animation, Anti-Kriegsfilm
IMDB-Link: Unicorn Wars
Jeder findet Teddybären süß. Und Einhörner. Und bunte, quietschfidele Animationsfilme. All das bringt Alberto Vázquez in seinem Film „Unicorn Wars“ zusammen, doch dominiert schon bald eine ganz bestimmte Farbe auf der Leinwand: Blutrot. Denn er lässt seine putzigen Teddybären mit Pfeil und Bogen und Schwertern in den Krieg gegen die Einhörner ziehen, die die Teddys vor langer Zeit aus dem magischen Wald vertrieben haben. Seitdem verspüren die Bären Rachegelüste, und in ihrem heiligen Buch steht auch geschrieben, dass derjenige unsterblichen Ruhm erringen soll, der das letzte Einhorn getötet hat. Der Film folgt den beiden Teddybärenbrüdern Bluey und Tubby und deren Einheit auf ihrem Feldzug. Aus dem Pfadfinderausflug in den Wald wird schon bald blutiger Ernst, und es wird gemetzelt, dass selbst Quentin Tarantino überrascht die Augenbraue hebt. „Unicorn Wars“ ist auf den ersten Blick ein stilistisch sehr eigener, derber Spaß, der eine süß-klebrige Kinderwelt in einen Albtraum verwandelt. Doch den Film allein darauf zu beschränken, wäre zu kurz gegriffen. (Als ob die Behandlung von Genozid nicht schon genügend Tiefgang bieten würde.) Die kraftvolle Schlussszene macht nämlich noch einmal deutlich, worauf Vázquez eigentlich hinaus wollte mit seinem doch sehr speziellen Zugang. Und auch wenn das Ende etwas plakativ erscheint, so bietet es genügend Inhalt, um einerseits länger nachzuhallen und andererseits auch Diskussionen zu entfachen. Vielleicht einer der schrägsten Filme des Jahres, und sicherlich nicht für jeden Geschmack gedacht. Vor allem Einhornfans sollten sich gut überlegen, ob sie sich auf diesen Film einlassen möchten. Lohnen würde es sich jedoch schon.

7,0 Kürbisse
(Bildzitat: Quelle Slash Festival)