Mein zweiter Besuch des Crossing Europe Festivals in Linz unterschied sich vom ersten im vergangenen Jahr maßgeblich durch das Wetter. Während ich letztes Jahr kurzärmelig von Kino zu Kino raste, kam dieses Jahr das Wetter der Festivaldirektorin Christine Dollhofer entgegen. Auch deshalb konnte sich das Festival über etwa 1.000 Zuseher mehr als im Vorjahr freuen. Mitten drin: Ein kritischer Kürbis. Und der sah hauptsächlich Erbauliches. Das Festival war klug programmiert und bot Spannendes aus allen Ecken Europas. Der Kontinent zeigte in Linz mal wieder seine ganze Vielfalt. Wenn es dieses Jahr ein bestimmendes Thema gab unter den 21 Filmen, die ich letztlich sah, dann am ehesten die Familie und Zugehörigkeit. Es scheint fast, als würden sich Europas Filmschaffende in Zeiten des politischen Rechtsrucks auf den Mikrokosmos der eigenen vier Wände konzentrieren – sei es als Gegenentwurf zu der rauen politischen Lage oder auch begleitend dazu bzw. kommentierend. Und warum auch nicht? Gesellschaftliche Veränderungen können ja sehr gut anhand familiärer Beziehungen dargestellt werden.
Aber was kann ich nun empfehlen und was nicht? Hier die 21 Filme, sortiert anhand meiner Bewertung.
7,0:
Hungary 2018
The Days to Come
Home Games
Normal
Tomka and His Friends
6,5:
Sons of Denmark
Transnistra
The Souvenir
Fugue
6,0:
Oray
Messer im Herz
One Day
5,5:
Arctic
5,0:
Winter Flies
4,5:
Mein Bruder kann tanzen
The Announcement
4,0:
Schwimmen
2,5:
Das melancholische Mädchen
Bis zu einer Bewertung von 6,0 kann ich die Filme ziemlich vorbehaltlos empfehlen. Darunter wird es dann schon etwas für Fans bzw. Liebhaber des jeweiligen Themas oder einzelner Teilaspekte.
Ach ja, wer wissen will, was es mit dem Titel dieses Beitrags auf sich hat, der möge sich das hier ansehen (was ich nicht weniger als 21 Mal getan habe, und das war dann doch etwas zu viel des Guten):