Dennis Hopper

Easy Rider (1969)

Regie: Dennis Hopper
Original-Titel: Easy Rider
Erscheinungsjahr: 1969
Genre: Drama, Roadmovie, Abenteuerfilm
IMDB-Link: Easy Rider


Ich glaube, den Film „Easy Rider“ gibt es nur, weil sich Dennis Hopper und Peter Fonda ein paar lustige Drogen reinpfeifen und mit fetten Motorrädern quer durch die USA tuckern wollten. Denn tatsächlich beschreibt dieser Satz auch gleich den ganzen Film. Es wäre allerdings viel zu kurz gegriffen, den Film auf seinen Inhalt zu reduzieren. Denn wie kaum ein anderes Werk transportiert „Easy Rider“ ein Lebensgefühl. Und ganz gleich, ob man sich mit Drogen schmuggelnden Bikern aus den 60er Jahren identifizieren kann oder nicht: Der Film ist handwerklich so perfekt inszeniert, dass man sich diesem Freiheitsgefühl, das er vermittelt, kaum entziehen kann. Kritische Stimmen bemängeln, dass allein dieses Gefühl nicht ausreicht, dass es den Film nicht trägt und der damit mit der Zeit langweilig wirkt. Und dem ist eigentlich auch nicht großartig zu widersprechen. Denn wer sich nicht mitreißen lassen kann von den psychedelisch angehauchten Dialogen, den Trips über staubige Straßen und durch lethargische Hipster-Kommunen und den Trips, die der Konsum bedenklicher Drogen auf Friedhöfen auslöst, wird keine große Freude mit dem Film haben. Denn die Story selbst ist, wie erwähnt, arg dünn. Meine eigenen Drogenerfahrungen beschränken sich auf gediegene Rotweine, Schokolade und drei Tassen Kaffee vor dem Schlafengehen. Den ärgsten psychedelischen Trip hatte ich bislang, nachdem ich mit Freunden Wasser um die Wette getrunken hatte. (Eine Nachahmung kann ich definitiv nicht empfehlen.) Dennoch hat der Film bei mir gezündet und etwas in mir angesprochen, das sich vielleicht am ehesten als das Gefühl von Eigenbestimmung, Naturverbundenheit und die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, die uns in der modernen Gesellschaft verloren gegangen scheint, bezeichnen lässt. Leben, um zu leben. Davon erzählt der Film. Und diese Botschaft transportiert er schlicht perfekt. Auch wenn das bedeutet, dass man 1,5 Stunden lang zwei (bzw. mit Jack Nicholson dann drei) verpeilten Typen zusieht, wie sie auf Motorrädern durch den Staub knattern.


9,0
von 10 Kürbissen