Gore Verbinski

Rango (2011)

Regie: Gore Verbinski
Original-Titel: Rango
Erscheinungsjahr: 2011
Genre: Animation, Western
IMDB-Link: Rango


Chamäleons sind ja sehr anpassungsfähig. Vielleicht gehören sie nicht zu den mutigsten Tierarten, aber wenn man bei Gefahr immer schön mit dem Hintergrund verschmelzen kann, ist Mut auch gar nicht nötig. Doch ein verträumter Vertreter dieser Spezies wird eines Tages damit konfrontiert, dass man sich eben nicht aus jeder Situation wegducken kann, als er unversehens während einer Übersiedlungsfahrt aus dem Wagen geschleudert wird und in der Wüste landet. Dort trifft er schon bald auf die Einwohner einer heruntergekommenen Westernstadt, deren wichtigste Währung, Wasser, zu versanden droht. Auch der Bürgermeister kann hier nichts ausrichten, doch ernennt er Rango, wie sich die Echse nun nennt, zum Sheriff der Stadt, nachdem diese etwas zu sehr mit (erfundenen) Abenteuern geprahlt hat. Und Rango muss nun etwas in sich entdecken, das er bislang nie benötigt hat, nämlich den besagten Mut. „Rango“ von Gore Verbinski ist eine liebevoll animierte Western-Hommage, die das Thema des einsamen Retters in rauen Zeiten aufgreift und mit einem humorvollem Unterton belegt. „Rango“ ist kein Westernheld, und wenn ihm mal etwas Heldenhaftes gelingt, dann durch Zufall und Glück. Was aber nicht bedeutet, dass er nicht an diesen Erfahrungen wachsen kann. Gleichzeitig versieht Verbinski seinen Film aber mit einer klaren Kritik an Kapitalismus und Verschwendung, was „Rango“ auch elf Jahre später immer noch aktuell wirken lässt. Ja, den Western-Topos muss man mögen, damit der Film zündet, er ist damit schon recht speziell auf eine engere Zielgruppe zugeschnitten, aber wenn man sich darauf einlässt, ist an ihm nichts auszusetzen.


7,0 Kürbisse

(Bildzitat: © 2011 – Paramount Pictures, Quelle http://www.imdb.com)

Mäusejagd (1997)

Regie: Gore Verbinski
Original-Titel: Mousehunt
Erscheinungsjahr: 1997
Genre: Komödie
IMDB-Link: Mousehunt


Ich erinnere mich noch gut. „Mäusejagd“ von Gore Verbinski war damals die erste Dreamworks-Produktion, die ich im Kino gesehen habe. Das ist nun schon eine Weile her. Und die Frage bei solchen Jugendfilmen und -erinnerungen ist natürlich immer: Wie gut sind solche Filme gealtert? Im Fall von „Mäusejagd“ kann ich gleich einmal Entwarnung geben: Zwar war die Maus (animiert? trainiert? beides?) damals eine Sensation, während derlei Spezialeffekte heute zum Standard gehören, aber die Magie wirkt noch. Die kleine Maus, die sich mit den beiden Brüdern Smuntz (Nathan Lane und Lee Evans) anlegt, ist einfach wahnsinnig putzig geraten. Im Grunde ist „Mäusejagd“ eine 1:1-Kopie von Kevin – Allein zu Haus, nur dass statt eines Kinds nun ein Nagetier das Haus gegen Eindringlinge verteidigen muss. Auch wenn das Motiv der beiden Smuntz-Brüder weniger verwerflich ist als jenes der Einbrecher in „Kevin – Allein zu Haus“. Die beiden sind nämlich pleite und entdecken, dass die Bruchbude, die sie von ihrem Vater geerbt haben, ein verschollenes Architektenhaus mit unschätzbarem Wert ist. Und da lässt man sich doch nicht von so einem frechen Nager die anstehende Versteigerung sabotieren. Der Rest der Story ist zumindest gut abgekupfert. Die eher dümmlichen menschlichen Charaktere tappen in allerlei Fallen (vorzugsweise jene, die sie selbst gestellt haben), der Außenseiter hält sich mit Einfallsreichtum über Wasser. Nur das Ende ist versöhnlicher. Und „Mäusejagd“ hat noch einen zusätzlichen Joker, den es geschickt zieht: Christopher Walken als Kammerjäger. Er allein, so klein die Rolle auch ist, macht den Film schon unterhaltsam und auch heute noch sehenswert. Also: Daumen nach oben und Entwarnung: Man muss nicht 15 Jahre alt und leicht zu unterhalten sein, um den Film amüsant zu finden.


6,0
von 10 Kürbissen

(Bildzitat: © 1997 – Paramount Pictures, Quelle http://www.imdb.com)