Hattie Dalton

Third Star (2010)

Regie: Hattie Dalton
Original-Titel: Third Star
Erscheinungsjahr: 2010
Genre: Drama
IMDB-Link: Third Star


Sherlock stirbt. Also nimmt er Dr. Watson und zwei weitere Freunde mit auf einen Spaziergang durch die Wildnis Englands, um in seiner Lieblingsbucht noch einmal schwimmen zu gehen. Kombiniere, kombiniere: Auf dem langen Hatscher durchs Grün bleibt genug Zeit, um herumzualbern und markige Sprüche loszulassen, um im nächsten Augenblick boshafte Wahrheiten auszuteilen, gemäß dem Motto „wann, wenn nicht jetzt“.  So gesehen ist „Third Star“ der britischen Regisseurin Hattie Dalton ein recht routiniertes Befindlichkeitskino über Freundschaften und unbequeme Wahrheiten, die im Angesicht des Todes ausgesprochen werden. Dass die überraschungsfreie Geschichte dennoch nett anzusehen ist, liegt am gut aufgelegten Darsteller-Quartett (allen voran Benedict Cumberbatch als krebskranker James) und der dabei entstehenden guten Chemie zwischen den Burschen. Auch wird die tragische Geschichte immer wieder mit Prisen von Humor gewürzt, der allerdings nie platt wirkt. Einzig die Machosprüche der Protagonisten, die dahinter ihre eigenen Unsicherheiten verbergen, sind vielleicht an der einen oder anderen Stelle etwas zu plakativ eingesetzt. Allerdings ist „Third Star“ auch nicht die ganz große Indie-Perle, als die er sich gerne positionieren möchte, denn, wie gesagt, die Story selbst gibt im Grunde nicht viel her außer einem langen Spaziergang von Freunden durch die Pampa und einem vorhersehbaren Ende. Eine große philosophische Abhandlung über das Leben kann man da nicht unbedingt herausziehen. Aber die Geschichte ist sensibel und gefühlvoll erzählt und bemüht sich zumindest, nicht allzu sehr auf die Tränendrüse zu drücken. Das hätte angesichts des Themas auch ganz anders sein können.

PS: Ich will einen Film sehen, in dem JJ Feild und Tom Hiddleston Brüder spielen.


6,0
von 10 Kürbissen