Regie: Julie Taymor
Original-Titel: Across the Universe
Erscheinungsjahr: 2007
Genre: Musical, Liebesfilm
IMDB-Link: Across the Universe
Zugegeben, Musicals gehören weder zu meinen präferierten Genres noch zu jenen, in denen ich mich gut auskenne. Aber ein Musicalfilm mit über 30 Beatles-Songs? Count me in! „Across the Universe“ von Julie Taymor erzählt die Geschichte einer Liebesbeziehung zwischen Jude (Jim Sturgess), einem Arbeiter mit künstlerischer Ader aus England, der in den USA nach seinem Vater sucht, und Lucy (Evan Rachel Wood), einer amerikanischen Studentin aus gutem Haus, die sich durch ihren Bruder Max (Joe Anderson) kennenlernen. Es sind die 60er-Jahre, die Haare werden länger, die Mienen der Eltern säuerlicher und als Gespenst im Hintergrund spukt der Vietnam-Krieg. Die Sorglosigkeit der jungen Liebenden wird schließlich auch durchbrochen von den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen jener Zeit. „Across the Universe“ beginnt etwas zäh, da das zunächst liebliche Setting mit den singenden, hüpfenden Dandys nicht wahnsinnig interessant und originell wirkt. Aber mit Fortdauer der Spieldauer (von immerhin über zwei Stunden) und auch korrelierend zu der zunehmenden Experimentierfreude der Beatles, die sich in ihren späteren Jahren von der grinsenden Gute-Laune-Boyband, die Mädels aller Altersklassen zum Kreischen bringt, zu Free Spirits mit langen Haaren und bunten Hemden gemausert haben, nimmt auch der Film an Fahrt auf und überzeugt im Mittelteil mit einigen sehr schrägen, sehr psychedelischen Sequenzen. Inhaltlich bleibt das alles recht beliebiges Stückwerk, was auch der Tatsache geschuldet ist, dass sich der Film am Inhalt der Songs entlanghangeln muss – was immer eine schwierige Gratwanderung zwischen Crowd Pleasing und dramaturgischer Spannung bedeutet. Dennoch kann der Film trotz dieser Schwächen bis zum Ende hin fesseln, und die bunten Psychedelic-Ausflüge im Mittelteil (mit einem Bono von U2 als zugedröhntem Rockstar) werden sicher länger in Erinnerung bleiben.
6,5
von 10 Kürbissen