Regie: Luis Buñuel
Original-Titel: L’Âge d’Or
Erscheinungsjahr: 1930
Genre: Drama, Experimentalfilm
IMDB-Link: L’Âge d’Or
Einige abgekämpfte Soldaten im Gebirge marschieren los ins nächste Gefecht, auch wenn sie verwundet sind und sich kaum auf den Beinen halten können. Priester halten auf den Felsen eine Zeremonie ab. Schiffe landen, in einer Prozession gelangen die Ankömmlinge zum Felsen mit den Priestern, die mittlerweile nur noch Skelette sind. In Rom tummelt sich der Verkehr, eine Kuh liegt im Schlafzimmer, die verliebte Frau leckt die Zehen einer Statue ab, Menschen hängen von Decken, sind blutüberströmt, ein Herzog feiert eine Orgie und erscheint als Jesus – willkommen in der surrealen Welt von Luis Buñuel. Die Bilder erzählen weniger eine Geschichte als dass sie Assoziationen wecken. Was im Kurzfilm „Ein andalusischer Hund“ noch sehr gut funktioniert hat, führt im Langfilmdebüt des visionären Mexikaners allerdings zu einem langatmigen Durcheinander, das viel Geduld erfordert. Die Konzentration ging mir beim Ansehen zwischendurch mal flöten. So gelungen ich auch den Anfang und das Ende fand, aber der Mittelteil hat seine Durchhänger. Und insgesamt ist es halt auch etwas unbefriedigend, sechzig Minuten lang Assoziationen aufzubauen. Eine Handlung wird zwar angedeutet, aber die ist neblig wie eine Raucherkabine ohne Dunstabzug. Man kommt fast unweigerlich an den Punkt, an dem man sich fragt: Und was soll das alles jetzt? Insofern kann ich empfehlen, lieber beim andalusischen Hund zu bleiben, das ist der stringentere und durch die Kürze auch besser verdauliche Film. Auch wenn die Kuh im Bett schon ein sehr amüsanter Anblick ist.

5,0 Kürbisse
(Bildzitat: © Constantin Film/BerghausWoebke/Gordon Timpen, Quelle http://www.imdb.com)