Regie: Maya Deren und Alexander Hammid
Original-Titel: Meshes of the Afternoon
Erscheinungsjahr: 1943
Genre: Kurzfilm, Experimentalfilm
IMDB-Link: Meshes of the Afternoon
Unter den „1001 Filmen, die Sie sehen sollten, bevor das Leben vorbei ist“ befindet sich auch der avantgardistische Kurzfilm „Meshes in the Afternoon“ von Maya Deren und Alexander Hammid. Darin beschäftigt sich das Ehepaar Deren/Hammid mit Depressionen und Träumen aus der Perspektive einer Frau. Interessant sind vor allem die stilistischen und handwerklichen Mittel, die zum Einsatz kommen: Doppelungen und Spiegelungen, Zeitlupen, sehr subjektive Kameraperspektiven, Stop-Motion – hier wird alles aufgefahren, was filmtechnisch in der damaligen Zeit möglich war. Allein das schon macht „Meshes of the Afternoon“ zu einem sehenswerten und filmhistorisch interessanten Stück. Tatsächlich ist es aber die rätselhafte und verschachtelte Handlung als Sinnbild für Depression und Melancholie, die dem Film auch heutzutage Relevanz verleiht. Der Film lädt dazu ein, sich bei einem Glas Wein in einem verrauchten Kaffeehaus mit Freunden heftigste Diskurse über mögliche Interpretationen zu liefern. Ich weiß. „I feel so bohemian like you …“ Ich möchte mit meiner Filmbesprechung und der Einladung zum gemeinsamen Philosophieren wirklich nicht die nächste Generation an Hipstern heranzüchten. Aber Rotwein (beispielsweise ein Gläschen Monastrell „Finca Bacara Time Waits for No One Red Skull 2017“) passt tatsächlich hervorragend zu diesem gut gealterten cineastischen Meilenstein. In diesem Sinne: Prost!
7,5
von 10 Kürbissen