Regie: Mike Rianda
Original-Titel: The Mitchells vs. the Machines
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Animation
IMDB-Link: The Mitchells vs. the Machines
Die Oscar-Academy war der Meinung, Encanto wäre der beste Animationsfilm des Jahres und zeichnete diesen Ende März mit der begehrten Goldstatue aus. Nun, ich will ja nicht sagen, dass die Academy doof ist, aber sie ist doof. Denn „The Mitchell vs. the Machines“, das Regiedebüt von Mike Rianda, ist so viel besser als das süßliche „Encanto“, dass es fast schon eine Beleidigung ist, diesen Film nicht mit den höchsten Lorbeeren zu versehen. „The Mitchell vs. the Machines“ ist frech, hat eine unglaubliche Energie, unfassbar witzige, kreative Einfälle, sympathische und nachvollziehbare Charaktere – er ist einfach ein Fest für alle Freunde des animierten Films. Das ist der Film, den Pixar gerne gemacht hätte. Wenn man auf die Namen der Produzenten schaut und dort Phil Lord und Chris Miller sieht, weiß man auch, woher diese Kreativität und Energie kommt. Die beiden haben uns „The LEGO Movie“ und Spider-Man: Into the Spider-Verse beschert; nicht die schlechtesten Referenzen. Und so greift auch „The Mitchell vs. the Machines“ deren erfrischenden Ansatz auf, verschiedenste Stil- und Animationselemente miteinander zu verschmelzen und mit Zitaten und Anspielungen auf das große filmische Universum zu verweisen. Das wirkt vielleicht manchmal ein wenig, als wäre es für ein Publikum mit ADHS ausgerichtet, aber es sind vor allem die stillen Momente, die besonders überzeugen. Im Kern ist „The Mitchell vs. the Machines“ bei aller Action, wenn eine Durchschnittsfamilie die Robokalypse abwenden muss, eine sensibel erzählte Geschichte über familiäre Werte und Beziehungen. Eine glasklare Empfehlung, und hätte ich den Film schon letztes Jahr gesehen anstatt mich von dem bunten Filmplakat abschrecken zu lassen, wäre „The Mitchell vs. the Machines“ in meinen Top5 des Jahres gelandet. Aber das ist so ein Film, bei dem man sagen kann: Besser man sieht ihn spät als nie.

8,5 Kürbisse
(Bildzitat: © 2021 SPAI, Quelle http://www.imdb.com)