Regie: Oliver Laxe
Original-Titel: O Que Arde
Erscheinungsjahr: 2019
Genre: Drama
IMDB-Link: O Que Arde
Ein verurteilter Pyromane tritt nach seinem Gefängnisaufenthalt die Heimreise in sein galizisches Dorf an. Dort wird er zwar nicht mit offenen Armen empfangen, aber es ist okay, dass er wieder da ist. Langsam nähert er sich seiner alten Mutter wieder an, und auch die Nachbarn sind bemüht, ihn nicht links liegen zu lassen. Normalität kehrt ein, und in Oliver Laxes „O Que Arde“ folgen wir dieser Normalität, die unspektakulär ist und damit auch ein wenig banal und langatmig. Aber gut, so ist die Wirklichkeit nun mal. Doch dann bricht ein Feuer aus. Oliver Laxe hat mich mit seiner letzten Regiearbeit Mimosas schon sehr überzeugen können, also war ich gespannt auf sein neuestes Werk, das diesmal in seiner spanischen Heimat angesiedelt ist. Kameramann Mauro Herce fängt die wilde Landschaft Galiziens auch in eindrucksvollen Bildern ein. Was schon für „Mimosas“ gegolten hat, gilt auch hier: Filme von Oliver Laxe sehen eindrucksvoll aus. Die Substanz hinter den Bildern ist freilich ausbaufähig, zumindest in „O Que Arde“. Wenn man nicht konzentriert dabei bleibt, führt die Subtilität des Films vielleicht auch mal zu einem ungewollten Nickerchen. „O Que Arde“ ist ein Film, der die Mitarbeit der Zuseher erfordert. Denn die Geschichte entwickelt sich nur dann, wenn man sie in den sparsamen Bewegungen erkennen kann und die Leerstellen für sich selbst ausfüllt. Das kann manchmal durchaus animierend sein. „O Que Arde“ ist aber vielleicht den Tick zu subtil, zu langsam, um mich für diese Art von Mitarbeit begeistern zu können. Gut gespielt ist das Drama aber jedenfalls. Amador Arìas Mon als stoischer Pyromane Amador und Benedicta Sánchez als dessen Mutter machen ihre Sache sehr gut. Oliver Laxe hat in der Besetzung auf Laiendarsteller gesetzt – und das macht sich bezahlt. Denn ihre kargen Gesichter verkörpern das raue Leben am galizischen Land so gut, wie es kein professioneller Schauspieler könnte. Dennoch ist „O Que Arde“ im Vergleich zu „Mimosas“ eher eine Enttäuschung, wenngleich beileibe kein schlechter Film.
6,0
von 10 Kürbissen
(Foto: Viennale)