Peter Keglevic

Du bist nicht allein – Die Roy Black Story (1996)

Regie: Peter Keglevic
Original-Titel: Du bist nicht allein – Die Roy Black Story
Erscheinungsjahr: 1996
Genre: Biopic, Drama, Musikfilm
IMDB-Link: Du bist nicht allein – Die Roy Black Story


Roy Black war tatsächlich ein Held meiner Kindheit. „Ein Schloss am Wörthersee“, dieser Straßenfeger, lief auch bei uns im Fernsehen rauf und runter. Meine allererste Schallplatte, die ich mir als Knirps von meinem eigenen Taschengeld gekauft habe, war eine von Roy Black. Das hat sich mittlerweile ausgewachsen, zum Glück, aber ja, das waren meine musikalischen Anfänge. Und Roy Black war gewissermaßen auch Christoph Waltz‘ Anfang, jedenfalls war das eine der ersten Rollen, für die er vielfach beachtet wurde. Und ich muss sagen: Waltz spielt nicht Roy Black, er ist Roy Black. Seine darstellerische Leistung in diesem Biopic von Peter Keglevic ist schlicht herausragend. Die Qualität seiner Arbeit wird nur noch sichtbarer, wenn man den Rest des Casts durch den Film stümpern sieht. Ganz schlimm ist Wolfgang Bathke als Roy Blacks Manager Bertram. Ich weiß ja nicht, was Bathke hauptberuflich so gemacht hat, aber mit Schauspiel hatte das jedenfalls nichts zu tun. Und dieser Dilettantismus, dieses Überdrüber-Pathos im Spiel, im Drehbuch, in der Musik, zieht sich durch den ganzen Film. Er hat auch seine Momente, keine Frage, so bemüht sich der Film, ein ungeschöntes Bild des Schlagerhelden zu zeichnen und gewinnt dabei gegen Ende hin, als es in Richtung Absturz geht, auch eine gewisse Dringlichkeit, aber da ist der Karren schon längst an die Wand gefahren. Wäre da nicht eben der mittlerweile zweifache Oscar-Preisträger Christoph Waltz, der mit seinem Charisma und seinem feinen, nuancierten Spiel so ziemlich jede schlechte Szene rettet und die guten Szenen zur Denkwürdigkeit führt. So gibt’s höchstens (und auch nur dank des recht eindringlichen letzten Drittels) vier Punkte für den Film selbst, aber mindestens einen Waltz-Punkt obendrauf.


5,0
von 10 Kürbissen