Regie: Saul Dibb
Original-Titel: The Duchess
Erscheinungsjahr: 2008
Genre: Historienfilm, Biopic, Drama
IMDB-Link: The Duchess
Die zehn Gebote sind soweit allgemein bekannt. Weniger bekannt ist das elfte Gebot für Filmschaffende: „Du sollst Keira Knightley in historischen Kostümdramen besetzen.“ Und da Gebote ernst zu nehmen sind, spielt Keira Knightley in Saul Dibbs Historiendrama die titelgebende Herzogin Georgina Cavendish of Devonshire, Mode-Ikone ihrer Zeit und Gebärmaschine für den Duke (Ralph Fiennes, der in Historienfilmen auch nie fehlplatziert wirkt), der sich nichts sehnlicher wünscht als einen männlichen Erben – und den Beischlaf mit allen Damen in seinem Einflussbereich, die bei drei nicht auf den Bäumen sind. Letzteres hat er ja selbst in der Hand, für Ersteres ist das Mitwirken der Angetrauten hingegen unerlässlich. Und so sehr sich diese auch abmüht mit der Aufgabe, es kommen halt nur Mädels aus ihr heraus, was der Göttergatte mit der Zeit persönlich nimmt. „Die Herzogin“ ist ein langsam aufgebautes, eher subtil gespieltes Drama rund um familiäre Probleme, Erwartungshaltungen, Eifersucht und Leidenschaft, das hintersinnig aber die Rolle der Frau zur damaligen Zeit auf eine Weise beleuchtet, dass man ohne große Anstrengung diese in die heutige Zeit transferieren kann. Auch wenn sich natürlich seit damals viel geändert hat, diese patriarchalischen Strukturen, die der Film offenlegt, kann man auch heutzutage vielerorts noch nachzeichnen. So behandelt der Film (leider) immer noch recht aktuelle Themen, ohne diese aber dem Publikum direkt ins Gesicht zu watschen. Allerdings schlägt das gemäßigte Tempo an manchen Stellen in Langeweile um. Man muss schon konzentriert bei der Sache bleiben, um dem Film die Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, die er verdient.

6,0 Kürbisse
(Bildzitat: © 2008 Paramount, Quelle http://www.imdb.com)