Verena Kuri

Fern von uns (2019)

Regie: Laura Bierbrauer und Verena Kuri
Original-Titel: Fern von uns
Erscheinungsjahr: 2019
Genre: Drama
IMDB-Link: –


Laura Bierbrauer. Welchem Österreicher geht bei diesem Namen nicht das Herz auf? Gemeinsam mit Verena Kuri hat Bierbrauer einen Film gedreht, der in der deutschsprachigen Community Argentiniens spielt. Das Deutsch ist manchmal schon ein bisschen eingerostet, und die Sprache eine Mischung aus Deutsch und Spanisch, aber familiäre Probleme sind ja universell und zeitlos. In diesem Fall geht es um die junge Ramira, die nach längerer Zeit wieder auf die heimatliche Farm zurückkehrt. Dort zieht ihre Mutter mittlerweile Ramiras dreijährigen Sohn auf, der auch glaubt, dass Ramira nur eine Tante ist. Dem Vater geht es indessen finanziell nicht so gut, die Kühe sind krank, und er überlegt, die Farm zu verkaufen. Das übergeordnete Thema des Films könnte „Wurzeln und Entwurzelung“ lauten. Jedenfalls scheint Ramira entwurzelt zu sein, sie passt auch nicht so recht auf die Farm und in die Gemeinschaft. Auch ein altes Thema, das cineastisch bearbeitet wird, seit die Bilder zu laufen gelernt haben. Allerdings fügt „Fern von uns“ diesem Thema abgesehen vom hierzulande eher unbekannten Setting der deutschsprachigen Farmer in Südamerika wenig Neues hinzu. Vieles wird nur angedeutet, vieles muss man in langen Einstellungen von Menschen, die auf Bäume starren, zu interpretieren versuchen. Ein langsames Drama, das ein wenig ziellos vor sich her mäandert. Und damit ein klassischer Festival-Film: ungewöhnliches Setting, fade G’schicht. Wenn man nach dem Abspann den Kinosaal verlässt, zuckt man mit den Schultern und hofft darauf, dass der nächste Film einen bleibenden Eindruck hinterlässt.


5,0
von 10 Kürbissen