Pusher II: Respect (2004)

Regie: Nicolas Winding Refn
Original-Titel: Pusher II
Erscheinungsjahr: 2004
Genre: Drama, Thriller, Krimi
IMDB-Link: Pusher II


Tonny (Mads Mikkelsen), der etwas dämliche Kleinganove aus Pusher, kommt aus dem Gefängnis raus. Immer noch trägt er den Schädel luftig, sodass man sein großflächiges Tattoo sieht, das den Hinterkopf ziert. RESPECT ist dort zu lesen, und darum geht es ihm auch. Er möchte den Respekt seines Vaters zurückgewinnen, der eine Autowerkstatt betreibt und nebenbei krumme Dinger dreht. Also klaut Tonny (wie gesagt, nicht der Hellste) bei einer sich bietenden Gelegenheit einen Ferrari. Damit muss der Vater ja zu beeindrucken sein, oder? Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Der Vater is not amused, denn so ein protziger Sportwagen ist schwer zu verticken. Und Tonny hat bald richtig Ärger. Dass die drogenabhängige Charlotte felsenfest behauptet, ihr Kind, ein kleines Baby, sei von ihm, verkompliziert alles nur noch mehr. Plötzlich steht Tonny vor Entscheidungen, die er bislang nie treffen musste, und der Herausforderung, erwachsen zu werden. „Pusher II“ ist, was die Charakterentwicklung betrifft, noch interessanter als der Vorgänger „Pusher“ aus dem Jahr 1996. Allerdings mäandert der Film manchmal auch ein wenig umher. Die Geschichte rund um Tonny und seinen Versuch, einen Platz in der Welt zu finden, ist zwar interessant, aber vielleicht zu sehr dem tatsächlichen Leben nachempfunden. So muss der Zuseher auch die eine oder andere Redundanz durchstehen. Das echte Leben ist nun mal auch streckenweise langweilig. Was allerdings – neben der unheimlich gut gezeichneten Charakterentwicklung Tonnys und den, wie schon bei „Pusher“, schonungslosen und ehrlichen Bildern verwüsteter Leben – „Pusher II“ richtig gut macht, ist das Schauspiel Mads Mikkelsens. Ich könnte ihm stundenlang zusehen. Ein ganz Großer seiner Zunft.


6,5
von 10 Kürbissen

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