Moonrise Kingdom (2012)

Regie: Wes Anderson
Original-Titel: Moonrise Kingdom
Erscheinungsjahr: 2012
Genre: Komödie, Liebesfilm, Abenteuerfilm
IMDB-Link: Moonrise Kingdom


An Wes Anderson und seinen Filmen scheiden sich die Geister. Entweder man liebt den Stil und die lakonische, oft indirekte Erzählweise, die gerne mal Umwege nimmt, um die Geschichte von überraschenden Seiten aus zu beleuchten, oder man stört sich an den Manierismen und der scheinbaren Emotionslosigkeit der Erzählung. Ich gehöre mit Herz und Seele zu den Anderson-Fans. Ich liebe seine Filme und halte sie durchwegs für Meisterwerke. Und ja, auch andere Filmemacher/innen haben eine deutlich erkennbare Handschrift, aber um einen Wes Anderson-Film zu erkennen, braucht es nicht viel mehr als eine einzige Einstellung. Was mich aber vollends zum absoluten Groupie macht, ist die Tatsache, dass bei aller stringenten Komposition immer eine wunderschöne Geschichte mit liebevollen Charakteren im Zentrum steht. „Moonrise Kingdom“ ist dafür ein Paradebeispiel. Im Grunde geht es um nicht viel: Zwei Kinder reißen von zuhause aus, um gemeinsam durchzubrennen, kommen aber nicht sonderlich weit, da ihnen die gesamte Insel (darunter Edward Norton, Bruce Willis, Frances McDormand und Bill Murray) auf den Fersen ist. Eine kleine, süße Abenteuergeschichte, bei der man leicht die ernsteren Hintergründe übersehen kann. Denn viele Risse ziehen sich durch die familiären Beziehungen – die im Angesicht der Krise sichtbar werden. Dennoch legt Wes Anderson seinen Fokus nicht darauf, sondern vielmehr auf die Beziehung des jungen Liebespaares (Jared Gilman und Kara Hayward). Ihm gelingt es, diese erste Liebe völlig ernst zu nehmen und glaubhaft zu machen, so künstlich auch das Setting wirkt. „Moonrise Kingdom“ wird im Œuvre Andersons insgesamt ein kleinerer Film bleiben (mit dem neunfach Oscar-nominierten und vierfach ausgezeichneten „Grand Budapest Hotel“ und seinem Durchbruchs-Film „The Royal Tenenbaums“ als Flaggschiffe vorneweg), aber das heißt nicht, dass man auf eine Sichtung verzichten sollte. Wer sich auf Wes Andersons Stil einlassen möchte, wird mit diesem Film reich belohnt.


8,0
von 10 Kürbissen

(Bildzitat: Photo by Focus Features – © 2011 Focus Features, Quelle imdb.com)

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